(Unsere Familie, 7. Jahrgang, Nummer 11, den 5. Juni 1940, Seite 162)
Es lag eine lange Pause zwischen der siegreichen Beendung des Feldzuges der 18 Tage in Polen, dieser einzigartigen, glaenzenden Waffentat unserer Wehrmacht und dem Einmarsch unserer Truppen in Belgien und Holland; eine sehr lange Pause, in der man manchen sah, der den Kopf schuettelte ueber "diesen eigenartigen Krieg"; eine sehr lange Pause aber auch fuer die Regierungen von Belgien und Holland, die sie haetten nuetzen koennen, um ihren Laendern die Schrecken des Krieges zu ersparen. Sie haben diese Pause nicht genuetzt. Im Gegenteil, sie traten ganz und gar auf die Seite der westlichen Plutokratien, indem sie ihre Laender als Aufmarschgebiet gegen Deutschland hergaben und und damit ihre Voelker skrupellos den englischen Interessen opferten. Da schlug auf Befehl des Fuehrers die deutsche Wehrmacht ploetzlich und ueberraschend zu und ihre Schlaege erschuetterten eine ganze Welt, die atem- und fassungslos den deutschen Vormarsch und die kriegerischen Ereignisse in Belgien, in Holland und Frankreich verfolgt. Damit hatte der eigentliche grosse Krieg begonnen, jene grosse Auseinandersetzung mit den Waffen, die sich die englischen Kriegstreiber wohl ein wenig anders vorgestellt hatten. Denn es fielen furchtbare Schlaege auf Holland und Belgien, die sich bis vor kurzem noch als Neutrale getarnt, ihre Neutralitaet aber einseitig zugunsten Englands und Frankreichs ausgelegt und angewendet hatten. Es wiederholte sich hier wieder einmal das alte Bild: die Regierungen der beiden Laender, einig in ihren Interessen mit jenen der Westplutokratien, opferten ihre Laender und Voelker und deren Gut und Blut England.
Die duetschen Armeen ueberschritten die Grenzen Hollands und Belgiens, Maastricht wurde eingenommen, die Isselstellung durchbrochen, die Maas ueberschritten, Luettich faellt, Rotterdam faellt, Holland kapituliert. Grossangelegte franzoesische Panzerangriffe werden zurueckgeschlagen und der zurueckfliehende Feind vernichtet. Unsere unvergleichliche Luftwaffe haeuft Sieg auf Sieg, zerschlaegt die franzoesischen Flughaefen, greift die englische und franzoesische Luftwaffe an, wo sie sie trifft und schlaegt sie, versenkt englische Kriegsschiffe und Truppentransporter. Es geht Schlag um Schlag und Zug um Zug in atemloser Folge. Die Dylestellung wird durchstossen, die Maginotlinie auf einer Breite von 100 km durchbrochen, die deutsche Kriegsmarine legt Minen vor suedafrikansichen Haefen, die feindlichen Seestreitkraeften als Stuetzpunkte dienen. Bruessel wird besetzt, Antwerpen faellt, Eupen-Malmedy und Moresnet kehren ins Reich heim, Belgier, Franzosen und Briten fallen als Kriegsgefangene in deutsche Hand. Panzerwerke der Maginotlinie werden zerschlagen, die feindlichen Luftflotten unaufhoerlich dezimiert, taeglich berichtet der Rundfunk von prachtvollen Waffentaten deutscher Soldaten.
Hinter der feindlichen Front herrscht Bestuerzung. Die Regierungen verlassen die Landeshauptstaedte und fliehen. Ein wahrhafter Sturm von Siegesmeldungen fegt ueber die Welt dahin und zeigt England, was es heisst, das deutsche Schwert herauszufordern. Diese furchtbaren, rasch aufeinanderfolgenden und vernichtenden Schlaege der deutschen Wehrmacht haben dort, wo sie gefallen sind, tiefe und schwere Wunden geschlagen. Alle Schrecken des uns aufgezwungenen Krieges aber und seine Begleiterscheinungen gehen zu Lasten der plutokratischen Kriegstreiber in London und Paris. England hat im vergangenen Jahre bis zum letzten Polen gekaempft. Es hat es verstanden, durch leere Versprechungen das friedliche hollaendische Volk in den Krieg gegen Deutschland zu treiben, und wenn der hollaendische General Winkelmann den aussichtlosen Kampf seiner Truppen gegen die anstuermende deutsche Wehrmacht nicht abgebrochen haette - ein Entschluss, der groesste Hochachtung abzwingt - dann haette England auch bis zum letzten Hollaender gekaempft, und nun kaepmft es bis zum letzten Belgier und Franzosen.
In diesen Kampf hinein aber rufen taeglich die deutschen Siegesfanfaren, und dann sammeln sich die deutschen Menschen auf der Strasse um die dort aufgestellten Lautsprecher. Auf ihren Arbeitsplaetzen verhalten sie ein Weilchen, in den Gaststaetten, in denen eben noch emsiger Betrieb herrschte, wird's still - voller Spannung warten alle auf die Worte: "Achrung, Achtung! Wir bringen eine Sondermeldung des Drahtlosen Dienstes: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt..." Und dann loest sich die Spannung der Erwartung in den Gesichtern, an ihre Stelle tritt der Schein der Freude und des Stolzes, denn alle sind mit denen da draussen verbunden, die das deutsche Scwhert fuehren!
Laon faellt! Die Englaender ziehen sich auf die Kanalkueste zurueck! Die deutsche Wehrmacht zerschlaegt in ungestuemen Angriffen die 9. franzoesische Armee und nimmt ihren Oberbefehlshaber gefangen! Arras, Amiens, Abbeville werden genommen und die starken feindlichen Armeen in Nordfrankreich voellig eingeschlossen! B o m b e n f a l l e n a u f D o v e r ! Wahr dich, England! Die verzweifelten Gegenangriffe der Feinde brechen blutig in der Abwehr der deutschen Wehrmacht zusammen, der eiserne Ring um die Feinde wird taeglich enger! Die Lorettohoehe wird erobert, und waehrend deutsche Bomben, deutsche Torpedos und deutsche Flak ungeheuer wertvollen feidlichen Schiffsraum versenken, waehrend unsere Truppen in heldenhaftem Einsatz in Narvik englische Angriffe abwehren, fallen Gent und Boulogne und die Umklammerung der Feindarmeen wird toedlich! Da faellt auch Calais! Die Kanalkueste gegenueber England ist in deutscher Hand und schon krachen deutsche Bomben auf zahlreiche Flugplatzen im Osten und Suedosten Englands! Aus Flugstunden sind Flugminuten geworden!
E n g l a n d i s t k e i n e I n s e l m e h r !
Und dann ein neuer, furchtbarer Schlag fuer die gewissenlosen Kriegstreiber in London: Der belgische Koenig bittet um Waffenstillstand und kapituliert bedingungslos! Die belgische Armee streckt die Waffen! Damit ist ein weiterer Schutzschild, den England vor sich aufrichtete, um nicht selbst kaempfen zu muessen, gefallen! Ein Erfolg von ungeheurer militaerischer Traegweite, den unsere unvergleichliche Wehrmacht nach hartem Ringen an ihre Fahnen knuepft!
W a h r d i c h, E n g l a n d !
Und waehrend die deutsche Wehrmacht Schlag um Schlag auf die feindlichen Armeen niedersausen laesst, wird in London - gelogen. Man waermt alte Greuelmaerchen auf und erfindet neue dazu. Es sind aber schlechte Mearchenerzaehler in London und Paris, denn ihre Produkte tragen so sinnfaellig den Stempel der Unglaubwuerdigkeit und des Hasses, dass eigentlich jede dieser Nachrichten sich selbst widerlegt. Keine Greuelmaerchen aber, sondern furchtbare Tatsachen sind die verbrecherischen Anschlaege auf unverteidigte deutsche Staedte. Feindliche Flieger, die den Ehrentitel Soldat nicht verdienen, werfen Bomben auf spielende Kinder, auf friedlich ihrer Arbeit nachgehende Zivilpersonen und vernichten sinnlos das Leben von Menschen, die sich nicht wehren koennen. Alle diese Dinge aber sind nichts anderes, als der Ausdruck der bleichen Furcht, die den Kriegstreibern an der Themse im Nacken sitzt, denn der Krieg spielt sich - zum ersten Male in der Geschichte - unmittelbar vor Englands Toren ab, deutsche Bomben trafen bereits militaerische Ziele an der englischen Kueste, England fuehlt den Krieg im e i g e n e n Lande - und dieser Krieg wird Englands Ende sein.
Dieser Krieg wird aber auch nach des Fuehrers Wort das Schicksal Deutschlands fuer das kommende Jahrtausend entscheiden. Und so sind unsere Gedanken und unsere Wuensche und unsere Herzen bei unseren Soldaten. Was wir tun, tun wir fuer sie und den Fuehrer. Es gibt nichts, was wir nicht tun koennten und nicht tun wuerden, wenn es der Krieg von uns verlangt.
Wie klein sind unsere kleine privaten Sorgen angesichts dieser welterschuetternden Ereignisse und wie klein ist der Alltagsaerger, der keinen von uns verschont. Diese kleinen Dinge sind aber nun so klein geworden, dass wir es taeglich mehr und mehr lernen, ueber sie hinzeg zur Tagesordnung ueberzugehen. Sie waren schon immer klein, wir haben sie aber halt gross sehen wollen, und deshalb waren sie auch gross und haben manchen von uns beherrscht. Heute sehen wir sie angesichts der wirklich grossen Dinge unserer Tage so, wie sie wirklich sind. Und dazu gehoeren auch die Dinge, die wir hier und da entbehren muessen. Aber auch sie sind so laecherlich klein, dass es nicht der Worte lohnt, die man darueber verliert, und weil wir ueber diese kleinen Dinge taeglich mehr und mehr hinauswachsen, sind wir groesser geworden.
So steht die Front der Heimat, die innere Front, hinter der Front unserer Soldaten gegen den Feind. Ein Volk in Waffen wie ein staehlerner Block.
Es sind Tage der Entscheidung, die wir erleben, und es gibt keinen Zweifel darueber, dass am Ende dieser Entscheidung der Sieg Deutschlands steht, denn jeder Deutsche, wo er auch stehen mag, haelt diesen Sieg fest in seiner Hand.