Thema 5
Wer ist der Weinstock?
In den Abschiedsreden sagt Jesus zu seinen Juengern:
"Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben" (Johannes 15, 5).
Im ersten Vers sagt Jesus sogar: Ich bin der rechte Weinstock".
Zusatzfrage: Gibt es denn auch einen falschen Weinstock?
Zum Thema Weinstock schreibt der Stammapostel J.G. Bischoff der Jugend am
15.11.1948: "Nachdem Jesus wieder zum Vater gegangen war, konnte er doch auf
Erden nicht mehr als sichtbarer Weinstock in Erscheinung treten" (siehe: Christi
Jugend, Zeitschrift der Schweizer Neuapostolischen Jugend, Nr. 22, 9. Jahrgang,
15. November 1948, Seite 170).
Wir fragen hier: Hat das Jesus zum Zeitpunkt seiner Abschiedsreden nicht selbst
gewusst und dennoch gesagt: "Ich bin der Weinstock"? Hat er nicht auch gesagt:
"Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende"? (Matthaeus 28, 20)
Glaubt dies Stammapostel Bischoff nicht oder sieht er dies anders?
Er sieht es anders, denn er schreibt weiter: "Somit musste einer unter den
Aposteln sein, der Amt und Geist empfangen hat, um als Weinstock dienen zu koennen,
aus dem die Reben (Apostel) als Neugeburt hervorgehen. So sind alle Apostel, die
heute im Werke Gottes taetig sind, aus dem Stammapostelamt und Geist geboren..."
(siehe: Christi Jugend, siehe oben).
Dieser Vorstellung muss man entgegenhalten, dass Petrus bei der prophetischen
Rufung und Aussonderung der Apostel Barnabas und Saulus nicht anwesend war (Apg.
13, 1-4). Sie sind nicht aus dem Stammapostelamt und Geist geboren und sind dennoch
wahre Apostel Jesu.
Jesus sagt weiter: "Bleibet in mir, und ich in euch. Gleich wie die Rebe kann
keine Frucht bringen von ihr selber, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht,
ihr bleibet denn in mir" (Joh. 15, 4). Daraus geht schluessig hervor, dass das Bleiben
in Jesus evident wichtig ist, andernfalls kann man die Rebe als wertlos wegwerfen.
Die Antwort auf unsere Frage kann daher nur lauten:
Der rechte Weinstock heisst Jesus,
der falsche Stammapostel.
Im Gottesdienst in Kitchener (Kanada) sagte Stammapostel Fehr folgendes:
"Die Kirche Christi wird oft mit einem Baum verglichen. Die Wurzel ist Christus,
unsichtbar und doch da. Aus der Wurzel steigt die Kraft in den Stamm, dann in die Aeste
und Zweige bis in alle Blaetter, bis in die Fruchtensaetze. So kann der Baum der Kirche
Christi bluehen und reifen" (Unsere Familie, Nr. 19, 5.10.1989, Seite 946).
Jesus hat seine Kirche nie mit einem Baum verglichen; alle Apostel muessen mit Jesus,
dem Weinstock, verwachsen sein und nicht mit dem Stamm eines Baumes, bei dem er nur die
Wurzel ist. Die Kirche Christi ist daher nicht unter dem Bild eines Baumes darstellbar.
Antrag an das Gremium fuer besondere Angelegenheiten:
1. Der Stammapostel habe die Aussagen in Johannes 15 zu bestaetigen:
Jesus ist und bleibt der Weinstock, nicht der Stammapostel.
2. Die Meinung, die Kirche Christi waere mit einem Baum vergleichbar, moege er als
unbiblisch und unzutreffend klassifizieren.
Stellungnahme des Gremiums fuer besondere Angelegenheiten zu Thema 5.
Zurueck.