BEZIRKSAPOSTEL-BEREICH NORDDEUTSCHLAND
8. JAHRGANG August 2000 Nr. 8
Der "richtige" Glaube
Meine lieben Brueder!
Erhebt unsere Kirche den Anspruch, die einzig "richtige" zu sein? Sind wir der Ansicht, unser Glaube
sei der einzig "richtige"? Solche oder aehnliche Fragen begegnen uns immer wieder von innen und aussen.
Ich moechte dazu einige Bemerkungen machen. Es waere m. E. nicht sachdienlich, Fragen dieser Art mit einem
eindeutigen Ja oder Nein zu beantworten. Damit wuerde man nur der Schwarz-Weiss-Malerei Vorschub leisten.
Die Bejahung dieser Fragen wuerde nach aussen nur missverstanden werden und nach innen ein falsches
Anspruchsdenken foerdern, Ich empfehle dagegen, in etwa folgendermassen zu argumentieren: Jesus Christus
hat seinerzeit einen Weg gelegt, von dem er sagte: "Ich bin der Weg ..." (Johannes 14, aus 6). Auf eine
Kurzformel gebracht: Dies ist der Weg Jesu und der Apostel, und es entspricht unserer Glaubensueberzeugung,
dass wir diesen Weg gehen. Ueber andere christliche Glaubensrichtungen sagen wir somit nichts. Es kann nicht
unsere Aufgabe sein - und wuerde auch als anmassend empfunden werden -, uns ueber andere ein Urteil zu erlauben.
Das ueberlassen wir getrost der goettlichen Gerechtigkeit. Eine vorsichtige und wohl ueberlegte Antwort auf
Fragen obiger Art zu geben, entspricht auch der Haltung des Herrn Jesu. Er wurde einmal gefragt: "Herr,
meinst du, dass wenige selig werden?" (Lukas 13, 23). Hier waere fuer den Herrn Gelegenheit gewesen,
umfassend die Voraussetzungen aufzuzaehlen, die erfuellt sein muessen, um selig zu werden. Das hat der
Herr aber nicht getan! Er ist auf die Frage eigentlich gar nicht eingegangen, sondern hat zur Antwort
gegeben: "Ringet danach, dass ihr durch die enge Pforte eingehet ..." (Vers 24). So viel zu diesem Thema.
Ich wuensche euch allen gesegnete Tage und, sofern ihr euch im Urlaub befindet, gute Erholung. Indem ich
euch versichere, dass ich stets an euch denke, gruesse ich als
euer
Wilhelm Leber
I.
Zum Thema "Oekumene"
Unser Stammapostel hat hin und wieder angedeutet, dass er dem Gedanken der Oekumene aufgeschlossen gegenuebersteht. Ich habe in manchen Gespraechen mit Geschwistern verspuert, dass diese Aussagen mit Erstaunen zur Kenntnis genommen worden sind. Zuweilen wird Unverstaendnis ueber die Position unseres Stammapostels geaeussert. Das haengt vielleicht damit zusammen, dass man bei dem Stichwort "Oekumene" gleich an die Durchfuehrung gemeinsamer Gottesdienste mit anderen christlichen Gemeinschaften denkt. Die Vorstellung, dass ein Prediger einer anderen Kirche bei uns am Altar steht, loest mancherlei Gefuehle aus ...
Lasst mich hier einiges klarstellen: Tatsaechlich verstand man frueher unter Oekumene das Bemuehen um Schaffung einer einzigen weltweiten christlichen Kirche unter einer einheitlichen Fuehrung. Im Laufe der Zeit ist man zu der Erkenntnis gekommen, dass sich diese Idee kaum verwirklichen laesst. Heute akzeptiert man, dass es unterschiedliche Glaubensueberzeugungen auch im christlichen Raum gibt. Man spricht von einer "versoehnten Verschiedenheit". Dadurch ist zum einen die Wahrung der Identitaet der einzelnen Kirchen gewaehrleistet, zum anderen werden doch Moeglichkeiten und Wege eroeffnet zu einem sinnvollen Gemeinsamen - wo immer dies auf der Basis des Evangeliums moeglich erscheint.
Deutlich gemacht werden muss in diesem Zusammenhang, dass das Feiern gemeinsamer Gottesdienste oder das Durchfuehren gemeinsamer Segenshandlungen keinesfalls Voraussetzung fuer den oekumenischen Dialog sind.
Auf dieser Grundlage sieht auch unser Stammapostel keinen Grund, den Gedanken an eine Oeffnung in Richtung Oekumene von vornherein zu verwerfen. Wir haben bei aller Verschiedenheit durchaus vieles mit anderen christlichen Kirchen gemeinsam und begegnen mit Hochachtung jedem, der sich bemueht, nach dem Evangelium Jesu Christi zu leben - wie immer seine Glaubensauffassung im Einzelnen aussieht.
Noch ein Gedanke mag helfen, Aengste gegenueber der Oekumene abzubauen: Es sei erinnert an das "Testimonium an alle kirchlichen und weltlichen Oberhaeupter" der englischen Apostel aus dem Jahre 1836, durch welches alle christlichen Kirchen unter der Leitung der Apostel gesammelt werden sollten. Das war ein zutiefst oekumenischer Gedanke!
Bei allen diesen Ueberlegungen sind wir nuechtern genug fuer die Feststellung, dass wir zurzeit nicht uebersehen koennen, ob Gespraeche im Rahmen der Oekumene wirklich zu sinnvollen Ergebnissen fuehren werden. Unser Stammapostel ist in seiner Verantwortung der Garant dafuer, dass wir unsere neuapostolische Identitaet nicht preisgeben werden!
Ich bitte euch herzlich, euch mit diesen Gedanken zu beschaeftigen und sie, wo immer sinnvoll und noetig, an die Geschwister weiterzugeben.
II.
Die Diensteinteilung der Apostel und Bischoefe fuer den Monat August 2000 findet ihr wieder in
der ANLAGE I.
Die Gottesdienste, die der Stammapostel plant, sind:
06.08.2000 Seoul/Sued-Korea
13.08.2000 wie bekannt - Rostock/Mecklenburg-Vorpommern
20.08.2000 Rotenburg/Hessen
27.08.2000 Ljubliana/Slowenien
III.
Apostel Boettcher und ich danken euch herzlich fuer die Gratulationen zum Geburtstag. Wir haben uns ueber die Zeichen des liebenden Verbundenseins sehr gefreut.
IV.
Der Stammapostel hat uns bezueglich der Gottesdienstordnung ueber Weihnachten und Neujahr 2000/2001
mitgeteilt:
V.
Aus der Korrespondenz:
"... Schon am Sonnabend in der Musikhalle waren wir sehr gluecklich, erleben zu koennen, wie der
Geist Gottes besungen wurde. Ich hatte mich extra an den Rand gesetzt, in der Hoffnung, dass der
Stammapostel an mir voruebergehen wuerde, was auch so geschah. Ich war ueber alle Massen erfreut ueber
die Qualitaet der Darbietungen. Ich bin ja in meinem Apostolischsein ein echter Hamburger und darum
beglueckt es mich, wenn in Hamburg so grossartige Musik gemacht wird. Als der Chor sang: 'Alles, was
Odem hat, lobe den Herrn', habe ich unter Traenen mitgelobt. - Vielen Dank, dass wir dabei sein durften.
Apostel Boettcher schrieb mir nach dem Entschlafenengottesdienst am 02. Juli:
VI.
Aenderungen von Daten/Adressbuch:
Mittwoch/Donnerstag 20./21. Dezember Wochengottesdienst
Montag 25. Dezember (Weihnachten) Gottesdienst
Sonntag 31. Dezember (Silvester) Abschlussgottesdienst am Vormittag
Montag 01. Januar (Neujahr) Neujahrsgottesdienst am Vormittag
Ab Sonntag, 07. Januar 2001 finden die Gottesdienste wieder im ueblichen Rahmen statt.
Nachklaenge zum Pfingstfest:
"... das unvergessliche Pfingstfest 2000 geht in wenigen Stunden vorueber. Herzlichen Dank, dass
Sie uns die beiden nun schon zurueckliegenden grossartigen Begegnungen mit unserem Stammapostel ermoeglicht
haben!
Wenn uns unser Stammapostel hier an Elbe und Kueste zurief: Keine Verflachung!, so ist uns dieser
wichtige Hinweis durchaus gelaeufig:
- So manch ein Schiff ist an Stellen oft nicht bemerkter Verflachungen aufgelaufen. Viele Menschen
haben dabei nicht nur Hab und Gut, sondern sogar ihr natuerliches Leben verloren.
- Sollen auf der Elbe die ihr zugedachten Warenlasten sicher transportiert werden, so muss unendlich
viel aufgewandt werden, um immer wieder fuer den notwendigen Tiefgang zu sorgen.
Schlamm wird ausgebaggert, Untiefen beseitigt - eine nicht endende Daueraufgabe der damit betrauten
Stellen. Um neuesten Anforderungen gerecht zu werden, werden die Schifffahrtswege oftmals sogar
zusaetzlich vertieft.
Diese beiden Beispiele zeigen uns Bruedern im uebertragenen Sinne auch die Notwendigkeit, staendig
der Verflachung - geht es dabei um unseren eigenen Amtsauftrag oder handelt es sich auch um
Verflachungstendenzen im Kreis der uns anvertrauten Geschwister - entschieden und doch in aller Liebe
zu begegnen."
Am Pfingstsonntag spuerte ich im CCH trotz vieler Aktivitaeten vor dem Gottesdienst eine besondere
Atmosphaere. Als die Apostel ihre Plaetze einnahmen, war es mir eine Freude, manchen wieder zu sehen,
z. B. Bezirksapostel i. R. Pos. Waehrend der Stammapostel mit den Bezirksaposteln zum Altar ging (das
ist fuer mich immer ein sehr bewegender Augenblick), konnte ich fast nicht mitsingen, und als er
betete, war ich ihm so nahe, dass ich das Gefuehl hatte, nur der Stammapostel und ich waren da.
Das Dienen unseres Stammapostels war von einer hohen Warte. Die beiden Worte 'keine Verflachung'
bezeugen seinen klaren Einblick in die Verhaeltnisse der letzten Zeit.
Schon seit 1988 habe ich mit grosser Aufmerksamkeit die Grussworte zum Pfingstfest verfolgt und
habe lange beobachtet, dass sie alle der Naherwartung Christi dienen ..."
In Neubrandenburg 'Fuenfeichen' sind nach dem Krieg nahezu 10.000 Menschen umgekommen. Sie waren
in Saeuberungslagern dort. Darunter auch treue Brueder und Gemeindevorsteher. Eine Schwester sah, wie
ihr jemand mit einer grossen Schar entgegenkam und erkannte in dem Mann ihren umgekommenen
Gemeindevorsteher. Dann war das Bild weg ...
Gebietskirche Hamburg
Bezirk Elmshorn
Gemeinde Brunsbuettel (Adressb. 09-006-02)
Apostel Drave hat am 21. Juni 2000 den letzten Gottesdienst gehalten. Die Gemeinde ist aufgeloest
worden.