Einige Notizen (von BezAp Kuhlen) ueber die am Sonntag, 12. September 1954 im
kleinen Saal der Neuapostolischen Gemeinde Stuttgart, Einkornstr. 13 stattgehabten
Apostelversammlung, an welcher 30 Apostel teilnahmen.


Auf der Tagesordnung stand unter
Punkt 8) Ich werde keinen Apostel oder Bischof mehr einsetzen, der nicht glaubt,
dass der Herr zu meiner bezw. zu unserer Lebzeit kommt. Auch bitte ich die Apostel,
keine Brueder mehr ins Amt zu setzen, wo dieser Glaube nicht wirklich vorhanden ist.
Punkt 9) Ferner muessen die zur heiligen Versiegelung kommenden Seelen vorher
durch ein "Ja" bestaetigen, dass sie an diese Botschaft glauben.
Der Stammapostel fuehrte dazu an, dass es im vorigen Jahre in einem Bezirke vorge-
kommen sei, dass ein Ehepaar sich habe unter der Bedingung versiegeln lassen, dass
es nicht an die Botschaft des Stammapostels zu glauben brauche, dass der Herr zu sei-
ner Lebzeit komme. Er wolle, dass solches nicht mehr vorkomme und hielte es fuer
noetig, dass alle zur Versiegelung kommenden Seelen vorher durch ein "Ja" ihren Glau-
ben an seine bekannte Botschaft bestaetigen muessten. Ebenfalls wuerde er zukuenftig
keinen Apostel und Bischof mehr einsetzen, der nicht oeffentlich erklaere, dass er an
die Wiederkunft Christi zur Lebzeit des Stammapostels glaube.
Ich habe mich dann zu Wort gemeldet und etwa folgendes gesagt: Ist es nicht etwas
zu weitgehend, von solchen, die zur heiligen Versiegelung kommen und also noch we-
nig Erkenntnis haben, bereits einen so weitgehenden Glauben zu verlangen? Wir erwar-
ten ja auch von keinem, der zur Versiegelung kommt, dass er dann bereits so weit ist
wie ein Apostolischer, der jahrelang dem Werke angehoert. Ein Apostolischer, der
von ganzer Seele dem Herrn angehoert, geht sonntags 2 mal in den Gottesdienst,
besucht in der Woche nochmals einen Gottesdienst, beteiligt sich darueber hinaus
bei der Arbeit im Weinberge des Herrn und bringt den Zehnten seines Einkommens
als Opfer. Aber wir haben noch niemals die Versiegelung davon abhaengig gemacht,
dass einer sofort den Zehnten zu geben verspricht, dass einer unbedingt zweimal
sonntags und einmal in der Woche zur Kirche geht, dass er sich sonst in jeder Weise
betaetigt. Wir haben alle diese Glaubensdinge wohl den Seelen nahegebracht, dann
aber Geduld mit ihnen gehabt. Es ist ja nicht einmal jemand, der Jahrzehnte aposto-
lisch ist, vollkommen, ja sogar nicht einer aus unserm Kreise (dem Apostelkreise),
sondern alle beduerfen der Gnade. So kann man es meines Erachtens nicht ver-
langen, dass jemand bei der Versiegelung eine derartige Bedingung auferlegt wird.
Ausserdem ist die Botschaft des Stammapostels ja kein Glaubensartikel, und wir
nehmen den zur Versiegelung Kommenden das Geloebnis ab, dass sie dem Teufel
und der Welt entsagen und sich dem Herrn uebergeben wollen, den Aposteln und
Bruedern nachfolgen und sich bereiten lassen wollen auf das Ziel unseres Glaubens.
Mit dieser Herzensuebergabe haben wir uns bisher zufrieden gegeben.
Nach diesen meinen ungefaehren Ausfuehrungen setzte bei mehreren Aposteln ein
Sturm der Entruestung ein. Die Apostel Dauber, Higelin, Walter Schmidt, Streck-
eisen, Hahn, Bischoff widersprachen mir heftig und meinten, es sei nach dem Stande
der heutigen Erkenntnis unbedingt erforderlich, den Glauben an die Botschaft des
Stammapostels vor der Spendung der Versiegelungshandlung zu fordern. Apostel
Startz wollte beweisen, dass wir ja frueher auch bereits an die Apostelsendung und
an die Suendenvergebung durch Apostel haetten glauben muessen, und so sei gegen-
waertig die Gottesoffenbarung der Botschaft des Stammapostels unerlaesslich, um
die Versieglung hinzunehmen.
Ich entgegnete, dass man von jungen, im Glauben und in der Erkenntnis erst begin-
nenden Seelen doch nicht mehr verlangen koenne als von denen, die schon lange
Zeit apostolisch sind; denn es seien Tausende, die bereits Jahre lang dem Werke
angehoeren und die mit dem Glauben an die Botschaft immer noch Kampf haben.
Wenn wir dann konsequent waeren, muessten wir solche alle aus der Gemeinde
ausschliessen, was aber wohl keiner im Ernst daechte. Dazu meinten dann etliche
der Apostel, dass wir leider mit den "Alten" hinsichtlich des Glaubens an die Bot-
schaft des Stammapostels viel Arbeit haetten und das wir das nicht aendern koenn-
ten, dass wir aber doch nicht so toericht sein brauchten, Neue in unsere Reihen zu
holen, die uns dann hinterher Arbeit machen wuerden. Man koenne sich vor dieser
Arbeit schuetzen, indem man "Neue", die nicht an der Botschaft des Stammapostels
glauben, erst garnicht einliesse.
Apostel Friedrich Bischoff sagte: "Bei uns (im Mainzer Bezirk) ist es selbstverstaend-
lich, dass alle, die zur Versiegelung kommen, an die Botschaft des Stammapostels
glauben." Ich erwiderte ihm: "Du kannst auch niemanden ins Herz sehen und weisst
also nicht, ob dieser Glaube tatsaechlich bei allen vorhanden ist."
Apostel Hahn sagte: "Als wir zur Zeit apostolisch wurden, mussten wir ja auch glau-
ben an die goettliche Sendung der Apostel und an die Suendenvergebung durch diese.
Also kann man auch heute erwarten, dass die, welcher zur Versiegelung kommen,
das Wichtigste, was es heute gibt, die Botschaft des Stammapostels glauben." Ich
sagte ihm dann: "Apostel Hahn, als Sie versiegelt wurden, haben Sie ueberhaupt noch
nichts geglaubt, denn Sie waren bei der Versiegelung ein kleines Kind, und dennoch
sind Sie versiegelt worden."
Der Stammapostel sagte dann noch: "Gewiss, ein Glaubensartikel ist die Botschaft
nicht."
Weiter erklaerte ich: "Ich habe es bisher so gehalten, dass ich keinen der Amts-
brueder gezwungen habe, die Botschaft zu verkuendigen, dass andererseits jeder
Amtsbruder, der von der Wahrheit dieser Botschaft ueberzeugt sei, diese freudig
verkuenden koenne, dass ich jedoch nicht dulde, wenn jemand oeffentlich gegen die
Botschaft und damit gegen den Stammapostel Stellung naehme. Wer innerlich noch
irgendwie Kampf mit dem Glauben an die Botschaft habe, der moege darueber stille
sein." Dann meldete sich besonders Apostel Walter Schmidt zu Wort und machte
mir den Vorwurf: "Als Apostel Jesu bist du verpflichtet, die Brueder zum Verkuen-
den der Botschaft zu zwingen, denn sonst weckst du unglauben in den Herzen." Ich
erwiderte: "Der Glaube an die Nahe Wiederkunft Christi ist bei uns so lebendig wie
ueberall im Werke; aber ich will und kann keinen Amtsbruder zwingen, die Botschaft
zu verkuendigen, dass der Herr zu Lebzeiten des Stammapostels wiederkaeme, weil
dann die Gefahr besteht, dass Brueder aus Angst oder der Form nach oder aus Au-
gendienerei solches predigten. Ich will aber auf keinen Fall Heuchler und Luegner
hinter dem Altar sehen, der einem Grammophon gleich das nur gedankenlos nach-
spricht, was ihm vorgesagt wurde. Ich lege Wert darauf, dass alles, was unsere
Amtsbrueder am Altar sagen, aus tiefer Herzensueberzeugung gesprochen wird und
dass alle das, was sie verkuendigen im Hause Gottes, auch mit voller Uberzeugung
predigen, und also kann ich unmoeglich jemand zwingen, diese Botschaft zu verkuen-
digen."
Der Stammapostel meinte dann noch: "Na ja, Zwang soll das ja auch nicht sein, und
wo das bisher nicht so ganz gewesen ist, wo man etwas zurueck geblieben ist, da
kann man ja damit langsam anfangen. Man macht ja an einem Hause auch nicht mit
einem Tage alles fertig, und so kann man ja wenigstens mit dem ersten Spatenstich
beginnen und zunaechst einmal die leitenden Brueder zusammen nehmen und solches
ihnen sagen."
Dann wollte der Stammapostel weitergehen zum naechsten Punkt der Tagesordnung,
aber dann rief Apostel Walter Schmidt: "Ich erachte es aber fuer sehr noetig, den
Punkt, dass die zur Versiegelung Kommenden vorher erklaeren, dass sie an die Bot-
schaft glauben, zu protokollieren." Der Stammapostel ueberhoerte dies und wollte
weitergehen. Dann machte Apostel Friedrich Bischoff darauf aufmerksam, dass Apos-
tel Schmidt noch was zu sagen wuensche. Dann trug Apostel Schmidt nochmals seine
Forderung betr. Protokollierung der genannten Verpflichtung vor, aber der Stamm-
apostel draengte zur Besprechung der weiteren Protokollpunkte. Nochmals meldeten
sich mehrere der Apostel zu Wort, die ebenfalls wuenschten, dass zu Protokoll genom-
men wuerde, dass die zur Versiegelung Kommenden durch ein "Ja" ihren Glauben an
die Stammapostelbotschaft zu bekunden haetten. Aber der Stammapostel ging darauf
nicht mehr ein, und Bischof Weine meinte dann, dass man ueberhaupt kein Protokoll
aufstellen solle, da es so wie so dazu etwas spaet wuerde. Er schlug vor, dass der
Stammapostel nach seiner Heimkehr von Frankfurt aus seine diesbezueglichen Ge-
danken in Briefform den Aposteln mitteilen solle. Dieser Vorschlag wurde vom Stamm-
apostel angenommen.
Es kam also zu keinem Beschluss ueber die beiden Punkte. Falls man auf Proto-
kollierung der Forderung bestanden haette, dass denen, die zur Versieglung kommen,
zur Pflicht gemacht wuerde, vorher ihr "Ja" zum Glauben an die Botschaft abzugeben
und keine Amtsbrueder mehr einzusetzen von denen nicht gewiss sei, dass sie dieser
Botschaft glauben, dann haetten die Apostel Dehmel, Dunkmann und ich dazu ent-
schieden "Nein" gesagt; darueber waren wir uns vorher einig. So aber sind wir eine
derartige Verpflichtung nicht eingegangen.

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Zu Punkt 4) der Tagesordnung: Bericht des Stammapostels ueber die gegenwaertige
Situation im Bezirk Suedafrika ist zu erwaehnen: Noch vor gut einer Woche, am Sams-
tag, 4. 9. 1954 hatte der Stammapostel im Beisein seines Sohnes und der Apostel
Dehmel, Dunkmann und meinerseits berichtet, dass Apostel Schlaphoff sich habe aller-
lei finanzielle Verfehlungen zuschulden kommen lassen. Und sein Sohn sagte dazu, dass
man diesen Mann hinter Schloss und Riegel bringen muesse. Worauf ich sagte, das
waere doch wohl nicht gut, denn erstens sei damit nichts wieder gutzumachen und unser
Name (der Neuapostolischen Kirche) wuerde damit nur in den Schmutz gezogen, es
wuerde auf das ganze Werk ein schlechtes Licht werfen, wenn wir schmutzige Waesche
an die Oeffentlichkeit haengen wuerden, und wir haetten auch kein Interesse an einer
Bestrafung Schlaphoffs. - Fritz Bischoff aber meinte, man muesse mal ein Exempel sta-
tuieren, damit man draussen saehe, dass wir unsere Sache rein halten wollten. - Der
Stammapostel jedoch war ganz meiner Meinung und sagte, dass er solches auch nicht
moechte und nicht wuensche. - Anderntags sagte ich zu den Aposteln Dehmel und Dunk-
mann: "Ihr sollt sehen, es dauert nicht lange Zeit, dann wird der Stammapostel genau so
reden wie jetzt Fritz, dann wird auch er Schlaphoff ins Gefaengnis bringen wollen." Und
wie ich es vermutete, so kam es bereits in der Apostelversammlung am 12. 9. 1954 in
Stuttgart, naemlich der Stammapostel sagte dort: "Wenn es notwendig werden sollte,
dann werde ich Schlaphoff ins Gefaengnis bringen." Frage: "War nun das in Duessel-
dorf wenige Tage vorher Gesagte des Stammapostels wahre Gesinnung, oder war die
genau umgekehrte Aeusserung in der Stuttgarter Apostelversammlung seine wirkliche
Haltung? Oder hatte er sich nur den Willen seines Sohnes gebeugt?"

Zu Punkt 5) der Tagesordnung: Bericht des Stammapostels ueber die gegenwaertige
Situation im Bezirk Holland, ist zu vermerken: Der Stammapostel schilderte, dass Apos-
tel Kamphuis lange Zeit die Botschaft des Stammapostels nicht verkuendigt habe, dass
deshalb erst eine Gruppe von etwa 30 Personen unter Fuehrung einiger Brueder sich be-
sonders versammelt haetten und spaeter eine Anzahl Amtsbrueder mit mehreren Hun-
dert Gemeindegliedern eine neue Kirche, die "Nieuwe Apostolische Kerk der Neder-
landen" gegruendet haetten und das beide Gruppen, die unter der Leitung von Apostel
Kamphuis und die unter der Fuehrung von Bruder van Asperen aus Utrecht unter ihm
als dem gemeinsamen Haupte, bestaenden. Apostel Kamphuis, der inzwischen auf sei-
nen Wunsch vom Amte zurueckgetreten sei, habe drei mal seine Vorschlage abgelehnt
und dadurch sei das Durcheinander entstanden. Jetzt habe er vor einigen Tagen Apostel
T. Bischoff aus Holland zu sich gebeten und mit ihm ueber die Verhaeltnisse in den
hollaendischen Gemeinden gesprochen. Er sei mit ihm voellig einig geworden und hoffe,
dass nach etwa zwei Jahren es so weit sei, dass beiden Gruppen in Holland wieder zu-
sammen sein wuerden (Zwischenbemerkung: Morgens im Gottesdienst sagte der Stamm-
apostel ganz bestimmt: "Es dauert jetzt nur noch kurze Zeit bis zum Kommen des Herrn,
und nachmittags in der Apostelversammlung gab er eine zweijaehrige Frist fuer die Wie-
derherstellung der Einheit in den hollaendischen Gemeinden an.) Dann sagte er zu Apos-
tel T. Bischoff: "Sie haben mein volles Vertrauen und sind bei allen Aposteln beliebt
(Eigenartig dabei ist nur, dass Apostel T. Bischoff in Stuttgart zum ersten Male in einer
Apostelversammlung war, dass die meisten Apostel ihn ueberhaupt nicht kannten, min-
destens absolut nicht naeher kannten, ja dass eine ganze Anzahl ihn ueberhaupt noch
nie gesehen hatten und trotzdem wurde ihm nun erklaert in recht freudiger Art: "Sie sind
bei allen Aposteln beliebt.") Dabei hatte der Stammapostel vor einigen Monaten in ei-
ner Apostelversammlung zu Frankfurt gesagt, dass Apostel T. Bischoff leider auch nicht
getan habe, was er ihm versprochen haette, dass er sich sollte der abgesonderten
Gruppe besonders annehmen, sondern er halte mit Kamphuis. --- Dann sprach der
Stammapostel noch ueber Hilfsbischof Versteeg aus Breda, der in Bruessel gesagt ha-
be, man koenne in der Bibel nichts von einem Stammapostel lesen, und wenn einer noetig
sei, dann sei Stammapostel Bischoff nicht mehr in Ordnung, dann muesse Apostel Kuhlen
die Leitung uebernehmen. Er habe auch gesagt, dass die Apostel Dehmel und Dunkmann
dann mit Kuhlen gingen usw. Daraufhin haetten ihn die Brueder in Bruessel herausgewor-
fen. --- Nicht unmittelbar danach, sondern erst am Schlusse der Apostelversammlung
erhob sich dann Apostel T. Bischoff und sagte: "Ich moechte zu den Erklaerungen des
Stammapostels ueber die Verhaeltnisse in Holland noch etwas sagen. Nach dem Bericht
des Stammapostels koennte man den Eindruck gewinnen als ob alle Schuld an den Ver-
haeltnissen in Holland bei Apostel Kamphuis laege. Es stimmt nicht, dass dieser die Bot-
schaft des Stammapostels nicht verkuendigt haette, sondern diese Botschaft sei ueberall
im Lande bekannt gemacht worden und wuerde freudig geglaubt. Auch sei es nicht so,
dass Apostel Kamphuis alle Vorschlaege des Stammapostels abgelehnt habe, das sei
wohl mehr ein Missverstehen. Aber die "Andern" haetten auch den Vorschlag des Stamm-
apostels abgelehnt, wieder in die Muttergemeinde zu den Haag zurueckzukommen. Das
sei zur Entlastung des Apostels Kamphuis gesagt." --- Waehrend dieser Ausfuehrungen
des Apostels T. Bischoff herrschte eisiges Schweigen. - Dann fuhr Apostel T. Bischoff
fort: "Mit Bischof Versteeg habe ich gesprochen. Er ist in seinen Worten zu weit ge-
gangen, aber es ist nicht so, wie man ihm nachsagt. Bischof Versteeg ist ein ehrlicher
und aufrichtiger Mensch, der sich ganz angeboten hat, mit mir und dem Stammapostel
zu gehen." - Nach diesen verteidigenden Worten fuer Bischof Versteeg schrie Apostel
Rockenfelder: "Einen solchen Bischof wuerde ich sofort seines Amtes entheben." Apos-
tel Streckeisen rief laut: "Einen derartigen Bischof wuerde ich hinauswerfen." Und Apostel
Schmidt (Walter) fuhr den Apostel Bischoff an: "Mein lieber Apostel Bischoff, ich muss
Ihnen und Apostel Kamphuis den Vorwurf machen: Sie kennen Ihre leitenden Brueder
nicht." - Da sah Apostel T. Bischoff den Apostel Walter Schmidt mit grossen Augen an,
machte eine Verbeugung und sagte: "Danke" und setzte sich. - Mit dem Augenblick, in
dem Apostel T. Bischoff ein versoehnendes Wort zugunsten des Bischofs Versteeg
sprach, fiel eine Anzahl derer ueber ihn her, von denen eine Stunde vorher der Stamm-
apostel behauptet hatte, sie haetten ihn (T. Bischoff) alle so lieb. Wie schnell faellt doch
jemand aus der Hoehe in die Tiefe, wenn er nicht ganz mit gewissen Leuten einig geht
und wenn er nicht vom "Hinauswerfen" spricht, sondern von Versoehnen redet! - An-
dern Morgens sagte Apostel T. Bischoff im Hotel in Limburg an der Lahn noch zu uns:
"Sobald man fuer jemanden ein gutes Wort einlegt, der bei diesen Leuten nicht beliebt
ist, dann ist es vorbei." - Bemerkenswert ist noch, dass der Stammapostel in der vorab-
gehenden Woche nach Vereinbarung mit Apostel T. Bischoff an alle hollaendischen Ge-
meinden (beide Gruppen) ein Schreiben gerichtet hatte, worin er dem Apostel T. Bischoff
die Leitung des Bezirks anvertraut, ihm sein Volles Vertrauen ausspricht und schreibt,
dass er den Apostel T. Bischoff bei erster Gelegenheit ins Bezirksapostelamt einsetzen
werde. Diese erste Gelegenheit war dann ja am Sonntag, 12. September 1954 morgens
im Gottesdienst in Stuttgart oder nachmittags in der Apostelversammlung in Stuttgart.
Doch diese erste Gelegenheit ging vorueber ohne demgemaess versprochene Hand-
lung. Ob solche Handlung wohl jemals ausgefuehrt wird, oder will man Apostel T.
Bischoff erst genuegend pruefen, ob er "zuverlaessig" genug ist?

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