Kommentar von Peter N.:

Wir freuen uns, dass unser Bruder Nummer Eins sich zu dieser Initiative durchgerungen hat. Es gibt aber auch nicht wenig Anlass zu Sorge. Folgende Fragen sollten jetzt schon laut gestellt werden:

1. Es gibt, ausser den von Richard Fehr eingeladenen Gemeinden, noch viele andere apostolischen Kirchen in Europa. Wir nennen in Deutschland das "Apostelamt Juda" (entstanden 1902 um den neuapostolischen Bezirksaeltesten Julius Fischer) und die "Christen unserer Zeit" (entstanden 1949 um den neuapostolischen Bezirksaeltesten Jakob Bitsch). Diese beiden Gruppen wurden nicht eingeladen!

2. Da die "Leiter der apostolischen Gemeinden in Europa" angesprochen werden, ist es interessant zu sehen dass nur eine der niederlaendischen apostolischen Kirchen eingeladen ist. Es gibt aber noch ein halbes Dutzend andere!

3. Auch wurde eine Kirche eingeladen, die nicht mehr existiert: Die Reformiert-Apostolische Gemeindebund. Sie wurde schon 1994 in der Apostolischen Gemeinschaft integriert!

4. Richard Fehr erwaehnt nicht, dass in den letzten Jahrzehnten von der NAK schon viele Gespraeche mit anderen apostolischen Kirchen gefuehrt wurden. Einige Beispiele dafuer:
a. In den 80-er Jahren: EV. Kuhlen (Apostolische Gemeinschaft) <-> BAP. Engelauf (NAK). Es hat darueber sogar ein ganz kleines Artikelchen in einem NAK-NRW-Jugendmagazin gestanden. Resultat: Keines.
b. In den 90-er Jahren: AP. H.G. Rockenfelder (Apostolische Gemeinde) <-> BAP. Wend (NAK). Resultat: Keines.
c. In den 90-er Jahren: AP. O. Schmidt (Apostolische Gemeinde des Saarlandes) <-> AP. Beck (NAK). Resultat: Keines.
d. In den 90-er Jahren: AP. J.L. Slok (Apostolisch Genootschap) <-> BAP. Pos (NAK). Resultat: Keines.
e. In den 90-er Jahren: AP. J.B. Bijl (Apostolische Gemeinde) <-> AP. Sepers (NAK). Resultaat: Keines.

5. Dann gibt es auch schon seit 10 Jahren Gespraechen zwischen der Hersteld Apostolische Zendingkerk, Gemeente van Apostolische Christen und Neuapostolische Kirche in den Niederlanden. Diese Gespraeche (ein oder zwei Mal im Jahr sieht man einander, manchmal auch weniger 'oft') haben auch nach 10 Jahren zu keinem Ergebnis gefuehrt, weil sich die NAK nicht zu einer differenzierten Meinung ueber ihre eigene Geschichte und Doktrin durchringen kann. Uebrigens haben die Hersteld Apostolische Zendingskerk und die Gemeente van Apostolische Christen in 1990 einen aehnlichen Brief (wie jetzt Richard Fehr) an den niederlaendischen apostolischen Kirchen geschickt. Die Initiative zu Gespraechen kam also 1990 nicht von der NAK aus!

6. Unzaehlbar sind die Aussprachen Richard Fehr's ueber die "Verirrten", die zurueck zur Mutterkirche (NAK) kommen sollten. In Dezember 1998, bei der Ruhesetzung von BAP. Pos, hat Richard Fehr dies sogar gesagt, obwohl er wusste dass von einigen anderen apostolischen Kirchen leitenden Amtstraeger zugegen waren...

7. Der Brief ruft viele Fragen auf: Das "Gremium fuer besondere Angelegenheiten" ist auch eingeladen ("sie sind ohnehin in die Gespraeche integriert" (?!?), schreibt Richard Fehr). Denkt er vielleicht dass dieses Gremium schon so beruehmt ist dass die Leiter aller apostolischen Kirchen Europas wissen was das ist?

8. Weshalb sind denn eigentlich keine Leiter der apostolischen Gemeinden ausserhalb Europa eingeladen? Da gibt es ja die zahlenmaessig groesste Konkurrenz, naemlich die Old Apostolic Church, die in Sued-Afrika und angrenzenden Laender ueber eine Million Mitglieder hat! Auch gibt es in Sued-Afrika die Apostolic Church - Apostle Unity, in Australien die Apostolic Church of Queensland, in Indien die United Apostolic Church und in mehreren afrikanischen Laendern (u.a. Nigerien, Kenia, Sudan) Gemeinden von der Apostolische Gemeinde (AP. H.G. Rockenfelder).

9. Es bleibt zu hoffen, dass diese Einladung kein teures Manoever ist womit die NAK die Oefentlichkeit ueberzeugen will dass sie eine offene, diskussionsfaehige Kirche ist. Denn das wird nur der Fall sein, wenn sie in Gespraechen, und in Erklaerungen an der Oeffentlichkeit, endlich mal den Mut zeigt, Fehlverhalten der Leiter der NAK zu gestehen, und man sich zutraut alte biblische Wahrheiten, die waehrend den vergangenen hundert Jahren abgeschafft sind, neu zu entdecken.

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