Brief (9.6.1997) von Erwin Meier-Widmer an einen ex-Amtstraeger.
Lieber Bruder xxxxxxxxx,
fuer Ihren Brief, Ihre Segenswuensche und ihre Gebete moechte ich mich ganz
herzlich bedanken, ebenso fuer die zugestellte Literatur. Ich werde mich mit
besonderem Interesse den aufgezeigten Fragen und Antworten widmen und neue
Aspekte und Anregungen in unseren Themenkatalog einbauen. Zur Zeit beschaef-
tige ich mich besonders mit dem kommenden Gremiumsgespraech unter dem Vorsitz
von BezAp Wilfried Klingler, Hannover.
Wenn Sie einige meiner letzten Schriften an die Kirchenleitung kennen, dann
ist Ihnen der offene, unumwundene Schreibstil sicher aufgefallen; es ist eine
Anpassung an die Reaktionsnormen unserer Kirchenoberen, inkl. Richard Fehr.
Daneben besteht aber auch keine Veranlassung, ein Blatt vor den Mund zu
nehmen oder sich vor falschen Propheten zu scheuen - so steht es bereits im
5. Mose 18, 22. Diesen Vers beziehen wir im Speziellen auf die falsche Prophetie
J.G. Bischoffs und sein unerfuellt gebliebenes dogmatisches Evangelium, sowie
die nach seinem Tod hinzugekommenen irrefuehrenden Erklaerungen seiner Nachfolger.
Im Allgemeinen gilt dieser Vers aber auch allen Aposteln, die selber gerne als
Propheten angesehen werden wollen oder die meinen, das Prophetenamt sei im
Stammapostelamt aufgegangen. Mit der Abschaffung der wahren Propheten mani-
pulieren und ignorieren sie die von Gott fuer seine Gemeinde gegebenen Gaben.
Es zeigt sich heute, dass vor 100 Jahren mit der Einfuehrung des Stammapostel-
amtes eine falsche Weiche gestellt und ein falscher Weg gegangen wurde. Ich
zitiere aus dem Buch "100 Jahre Neuapostolische Kirche 1863-1963", dessen
Titel bereits falsch ist (der Name neuapostolisch existiert erst seit 1907):
"Von der Zeit an, als der kraftvolle Apostel Krebs im Jahre 1895 die Leitung
des ganzen Werkes uebernahm, trat allmaehlich immer mehr das Stamm-
apostelamt hervor, die zentrale Stelle im ganzen Gotteswerk. So wurde der
Apostel Krebs zum Werkzeug Gottes, um die Einheit in seinem Werk zu schaffen."
Das Stammapostelamt wurde offiziell am Pfingsten 1897 bekanntgemacht. Von den
von Gott fuer seine Gemeinde gegebene Propheten wollte fortan kein Stammapostel
mehr etwas wissen, erst recht nicht von "Regierern" (1. Korinther 12, 28). Die
Stammapostel haben sich ueberhoeht und sie haben sich Funktionen zugelegt, die
ihnen von Gott nie gegeben worden sind. Gute 100 Jahre haben sie nun eigen-
maechtig jongliert, manipuliert und exkommuniziert - bis zum heutigen Tag
ungestraft. Genau so wie das Stammapostelamt trat allmaehlich immer mehr das
Bezirksapostelamt hinzu, und das urspruengliche Gleichheitsprinzip im Apostel-
kollegium (ihr aber seid alle Brueder) nahm allmaehlich und immer mehr hierar-
chische Pyramidenform an. Parallel dazu wurde die charismatische Figur des
Stammapostels allmaehlich immer mehr zum "Fuehrer" und ein unge-
schriebener Unfehlbarheitsanspruch kam zum tragen. Es lebe die Einheit und der
Kadavergehorsam, Adolf Hitler laesst gruessen. Zur Illustration zitiere ich
einige Saetze aus dem Kalender "Unsere Familie" Jahrgang 1939 (Druck 1938).
Unter einer gaenzlich unauffaelligen Ueberschrift "Der Stammapostel- sein
Ferien- und sein Arbeitstag" wird beinahe unmerklich, aber doch unmissverstaend-
lich den Aposteln der Marsch geblasen und der nun geltende Tarif bekannt gemacht,
Zitat ab Seite 71:
"Aus dem Munde des Stammapostels stammt das Wort: 'Ich bin nicht zum Richten
gesetzt, sondern zum Helfen.' Er fordert nichts mehr als die treue Nachfolge im
Gehorsam des Glaubens. -Mit den Aposteln verbindet ihn ein herzliches, brueder-
liches Verhaeltnis. Sie sehen an ihm empor als dem Haupte der Apostel, und
diese Treue und Anhaenglichkeit ist gleichzeitig das Fundament der Einheit
und somit ein unschaetzbares Verdienst des Stammapostelamtes. Durch ihn ist
fuer uns neuapostolische Christen die Erkenntnis zu einem unumstoesslichen
Begriff geworden: 'Es ist nur ein Gott, ein Werk und auch nur einer, der
gesandt ist, den Willen des Herrn kundzutun, der alle Glieder und ihre
Funktionen leitet und als Haupt alles ordnet und lenkt zum Segen des
Gemeinschaftskoerpers." Ende Zitat.
Wer hat diese ungeheuerliche Lehrveraenderung geschrieben? Der Autor hat tunlichst
seinen Namen, selbst seine Initialen vermieden. War es J.G. Bischoff selbst oder
war es sein Sohn als Redaktor und Besitzer von "Druckerei und Verlag Friedrich
Bischoff"? Nach dem System "Zuckerbrot und Peitsche" schreibt der Autor:" 'Ich
(der Stap) bin nicht zum Richten gesetzt, sondern zum Helfen'.
Er fordert nichts
mehr als die treue Nachfolge im Gehorsam des Glaubens." - Wer hat denn da zu
fordern, der Sender Jesus oder J.G. Bischoff? Und wer ist denn von Jesus gesandt,
den Willen des Herrn kundzutun, alle Apostel Jesu oder nur J.G. Bischoff? Gilt der
Sendungsbefehl "gehet hin in aller Welt, lehret und taufet" allen Aposteln oder nur
J.G. Bischoff? Und wie steht es mit dem Wort: "Wer euch hoert, der hoert mich"?
Aber nichts desto trotz steht hier im Kalender: "und auch nur einer, der gesandt
ist, den Willen des Herrn kundzutun". Unmissverstaendlich bezeichnet sich J.G.
Bischoff als Haupt der Apostel und als Haupt des Gemeinschaftskoerpers und als der
eine, der gesandt ist, den Willen des Herrn kundzutun. Die Diktatur des Stamm-
apostolats ist perfekt. Man lese dazu Epheser 1, 15-23; ich zitiere nur aus Vers
22: "und (Gott) hat alle Dinge unter seine Fuesse getan und hat ihn (Jesu) gesetzt
zum Haupt der Gemeinde ueber alles...". Die Frage ist berechtigt: Welche
Apostel haben sich auf diesen Artikel hin getraut, beim Stammapostel genauer nach-
zufragen? Oder waren die damaligen politischen Usanzen (Bischoff war Mitglied der
NSDAP) bereits dermassen im Blut, dass die Apostel gar nichts mehr anders konnten,
als mit dem Hinterhaupt im Nacken steil am Stammapostel hochzuschauen?
Der zweite Weltkrieg ging vorbei, die Welt lag in Truemmern, Adolf Hitler ist
abgetreten, freiwillig. Aber in der Neuapostolischen Kirche blieb der Fuehrungs-
anspruch des Stammapostels erhalten. Ich zitiere aus dem Jugendrundschreiben fuer
November 1948: "Jesus hat laut Johannes 15, 5 die Stellung seiner Apostel genau
bezeichnet, indem er sagte: 'Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.' Sie
waren aus dem Amt und Geiste Christi geboren. Nachdem Jesus wieder zum Vater
gegangen war, konnte er doch auf Erden nicht mehr als sichtbarer Weinstock in
Erscheinung treten. Aber er hat auch in dieser Hinsicht Sorge getragen, dass
nichts fehlte, was zu seiner Hausordnung noetig war und ist. 'Wie mich der Vater
gesandt hat, so sende ich euch', sagte der Herr. Somit musste auch einer unter
den Aposteln sein, der Amt und Geist empfangen hat, um als Weinstock dienen zu
koennen, aus dem die Reben (Apostel) als Neugeburt hervorgehen. So sind alle
Apostel, die heute im Werke Gottes taetig sind, aus dem Stammapostelamt und
Geist geboren und stehen fruchtbeladen als Reben an dem Weinstock..." (Christi
Jugend Nr. 22, 15.11.1948, Seite 170).
Krasser kann eine Lehrveraenderung kaum sein. Wer der Weinstock ist und bleibt,
steht ausfuehrlich in Johannes 15! Man muss nur lesen koennen.
Ein Jahr spaeter kann man ueber Stammapostel Bischoff lesen, er sei der
Sender der Apostel (nicht Jesus), und man beruft sich auf die durch goettliche
Zeugnisse erfolgte Erwaehlung des Stammapostels. Zitat aus Waechterstimme vom
1.10.1949:
"Wenn die Apostel des Herrn im Auftrage ihres Senders (das ist und bleibt der
durch goettliche Zeugnisse erwaehlte Stammapostel) auch aus Menschenkindern
Gotteskinder machen koennen, so sind sie, wenn ihre Arbeit fuer die Ewigkeit
erfolgreich sein soll, auf den Schluessel des Himmelreiches im Stammapostel
angewiesen. Kraft seines besonderen Auftrages - und nun kommen wir zu dem
Hauptpunkt - und der ihm gewordenen hoechsten Erkenntnis kann nur er
den jeweils zeitgemaessen Willen Gottes erschliessen, und durch die allein
von ihm verkuendigte Lehre allen glaeubig zu ihm Aufschauenden die Moeglich-
keit vermitteln, am Ende in das von Jesu bereitete Reich eingehen zu koennen.
Diesem vom Herrn Erwaehlten hat der Sohn Gottes die Macht des Aufschliessens,
die Gabe der rechten Erkenntnis und die Faehigkeit, die Zeit an der goettlichen
Uhr richtig zu erkennen, bleibend geschenkt. Ohne dieses Letzte muss
alles andere, im goettlichen Sinne, Stueckwerk bleiben." Etc.
Hierzu muessen drei Dinge richtig gestellt werden:
1. Der Sender der Apostel ist und bleibt Jesus.
2. Fuer den Stammapostel Krebs, dessen Stammapostelamt allmaehlich und immer
mehr hervortrat, der sich zeitlebens auch nie Stammapostel nannte, gibt es
keine Zeugnisse fuer eine diesbezuegliche goettliche Erwaehlung und erst
recht keine Prophetien! Dasselbe gilt fuer die Stammapostel Schmidt und Urwyler.
Fuer letzteren waren gar zwei Wahlgaenge notwendig, der zweite nicht statuten-
konform.
3. Des Himmelreichs Schluessel wurde von Jesus nicht allein Petrus uebergeben.
a) Matthaeus 16, 19: Jesus zu Petrus: "Und ich will dir des Himmelreichs
Schluessel geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel
gebunden sein, und alles, was du auf Erden loesen wirst, soll auch im Himmel
los sein".
b) Matthaeus 18, 18: Jesus zu allen Aposteln: "Wahrlich ich sage euch: Was ihr
auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf
Erden loesen werdet, soll auch im Himmel los sein".
Ein Jahr spaeter, im Herbst 1950, schreibt der Verlag Friedrich Bischoff im
neuen Kalender "Unsere Familie", Jahrgang 1951, auf Seite 35 folgendes:
"So ist das letzte Glied dieser Kette unser Stammapostel. Ein Menschenalter
schon steht er im Dienste des Herrn und seit 2 Jahrzehnten an Christi statt an
der Spitze des grossen Pilgerzuges auf Erden, um die Kinder Gottes zuzubereiten
und zu vollenden auf den grossen Tag der Wiederkunft des Herrn. Das und nichts
anderes ist der Sinn seines Lebens, denn er weiss mehr und besser als wir alle,
dass das Erloesungswerk des Herrn auf Erden kurz vor seinem Abschluss steht.
Er ist der festen Ueberzeugung, dass der Herr nicht mehr lange verziehen und
die Seinen noch zu seinen Lebzeiten heimholen wird ins Vaterhaus...".
Fuer einmal erscheint der Autor: der Verlagsangestellte Erich Meyer-Geweke.
In sehr vielen Faellen blieben die Artikel anonym.
Der Tod des Stammapostels J.G. Bischoff vom 6. Juli 1960 haette eigentlich die
botschaftsglaeubigen (botschaftsbesessenen?) Apostel veranlassen muessen,
vorerst eine Denkpause einzuschalten. Weil doch ganz augenfaellig die ganze
Welt erkennen musste, dass die Neuapostolische Kirche neun Jahre lang eine
falsche Prophetie verkuendet hat und dass die Warnung der 1954/55 ausge-
schlossenen Apostel berechtigt war. Eine Denkpause waere aber schon zwingend
gewesen, weil Jesus sagte: "Und das Evangelium muss zuvor verkuendigt werden
unter alle Voelker" (Markus 13, 10), was 1960, aber auch heute noch nicht
erfuellt ist.
Retrospektiv ist die Haltung der Apostel Walter Schmidt und Mitapostel absolut
unverstaendlich. Sie haben koplos ueber Nacht einen neuen Stammapostel gewaehlt,
wo doch bereits 1948 ein Nachfolger einstimmig gewaehlt und am 1.8.1948 als
Stammapostel feierlich eingesegnet war. Das war der erste Fehler. Und der
zweite Fehler war, dass die bischoffstreuen Apostel bereits einen Tag nach
Bischoffs Tod ebenso kopflos die frech anmuetende Erklaerung abgaben, der liebe
Gott haette seinen Plan geaendert. Der liebe Gott hat seinen Plan nicht
geaendert, sondern ausgefuehrt, was er sich vor Grundlegung der Erde schon vor-
genommen hat, naemlich alle seine Millionen Gotteskinder, die nach dem Tod
Bischoffs noch geboren werden, auch zuzubereiten auf den Tag seines Sohnes.
Punkt! Jede andere Interpretation ist Luege! Und zu dieser Tatsache sollte man
endlich stehen und jetzt aendern, was nicht von Gott ist. Der dritte Fehler war
die Devise: "Wir schweigen!" Wer sich damals trotzdem getraute, heikle Fragen
zu stellen, wurde aus der Kirche ausgeschlossen (Beispiel: Glaubensbruder
Schreckenberger, Dr.iur., von BezAp Bischoff ausgeschlossen). Die Kirchenleitung
hat jetzt 100 Jahre lang bewiesen, dass sie die Beurteilung ihrer Lehr- und
Handlungsweise aus dem Kreis der Glaeubigen nicht zulaesst. In Aarau hat Stamm-
apostel Richard Fehr im Gottesdienst gesagt: "Das Wort 'Kritik' steht nirgends
in der Bibel... Davon kann man ableiten, dass wir es im Werk Gottes gar nicht
noetig haben, uns mit Kritik zu befassen" (Unsere Famile Nr. 12, 1991, S. 7f.).
Meine Beurteilung dazu? Fuer mich ist es nicht nur ein Zeichen von menschlicher
Schwaeche in einer unguenstigen Zwangslage, sondern auch ein Zeichen von
Unlauterkeit und Unehrlichkeit, vielleicht auch schon von Dekadenz, wenn
Apostel sich der Kritik (=Beurteilung) entziehen, indem sie Kritik als primaer
ungoettlich darstellen und die Kritiker ausschliessen oder Amtstraeger absetzen
(Sie selber haben es erlebt, ebenso die Apostel Brueckner, Kuhlen, Guettinger
und viele andere mehr). Es ist eine ganz grosse Verfehlung, wenn der Stamm-
apostel am Altar, als "Wort Gottes" verkleidet, predigt, das Wort Kritik komme
in der Bibel nicht vor. Er fuehrt bewusst (aber etwas plump) das Volk Gottes in
den Irrtum. Seit dem Suendenfall zeugt die Bibel von der Beurteilung (Kritik)
Gottes, und dieses Korrekturprinzip haelt Gott bei bis zum letzten Buch, der
Offenbarung. In der beiliegenden Uebersicht ersehen Sie die Kritik Gottes am
Beispiel der Sendschreiben an fuenf der insgesamt sieben Gemeinden. Auch wenn
das Wort "Kritik" selbst in der Heiligen Schrift nicht erscheint, ist die
Aussage Richard Fehrs falsch und verraet die Absicht, das Volk Gottes zu
taeuschen. Solche Aussagen koennen niemals aus dem Heiligen Geist gewirkt
sein. Wir Glaeubigen apostolischer Praegung haben den Heiligen Geist
empfangen, auf dass wir wissen koennen, was von Gott ist (oder umgekehrt:
was nicht von Gott ist).
Nun hat sich Stammapostel Fehr, wohl unter dem Druck von massiver Kritik,
an Pfingsten 1997 zum bedeutsamen Satz durchgerungen: "Berechtigte Kritik
nehmen wir zu Herzen, unberechtigte zur Kenntnis". Was er kuenftig als
unberechtigte Kritik abzutun gedenkt, wird sich weisen, jedenfals lassen
wir nicht zu, dass er die "Vergangenheit" vergessen haben will und dass es
am Evangelium der J.G. Bischoff-Aera nichts zu beurteilen gaebe. "Es gibt
Untaten", so dagt es Johann Peter Hebel, "ueber welche kein Gras waechst".
Fuer uns heisst das, dass begangene Fehler der Neuapostolischen Kirche offen
besprochen werden muessen, dass sie eingesehen und bereut werden muessen und
dass das begangene Unrecht, so gut das heute noch moeglich ist, abgegolten
und beseitigt werden muss.
Es liegen mir mittlerweile viele Zeugnisse ueber Fehlverhalten von Aposteln
und Bezirksaposteln vor, dass ich mir vorgenommen habe, das Gespraech mit den
fehlbaren Bezirksaposteln direkt aufzunehmen und nach Loesungen zu suchen.
Allerdings geht das Gremiumsgespraech zeitlich vor. Wir hoffen auf grundlegende
Veraenderungen, die es erlauben, die Einzelschicksale auf einer neuen Ebene
zu regeln.
Sicher ist die bisherige, verruchte Ausschlussmethode unser Apostel, mit der
sie Einheit erreichen wollen, keine goettliche Loesung. Die Einheit muss
ohnehin der Heilige Geist schaffen, ein wie oben beschriebenes "allmaehlich
immer mehr hervortretendes Stammapostelamt" kann das nicht (Nebenbei: der
Entstehungsmechanismus des Stammapostelamtes ist vielsagend).
Es scheinen drei falsche Weichenstellungen der neuapostolischen Kirchenleitung
besonders fatal gewesen zu sein:
I. Die Abschaffung des Prophetenamtes nach dem Tod der Apostel Schwarz
und Menkhoff 1895 durch Apostel Krebs. Die Erwaehlung und Berufung neuer
Apostel durch Apostel (nicht mehr durch den Herrn via Prophetie) ist
primaer die augenfaelligste Konsequenz. Ich zitiere weiter aus "100 Jahre
NAK": "Dem Zuwachs des apostolischen Werkes Rechnung tragend, berief der
"Stammapostel" Krebs ("Stammapostel" wollen wir ihn von nun an nennen, obgleich
dieses hohe Amt noch nicht seine volle Auspraegung gefunden hatte und Krebs
allenthalben als "Vater Krebs" bekannt war) einige neue Apostel; so den Apostel
Hermann Niehaus fuer den Bezirk Rheinland/Westfalen (1896) und den Apostel
Jacob Kofman fuer Holland (1898)" (Seite 197). Ueber Hermann Niehaus habe ich
mich bereits frueher geaeussert; ich liess offen, ob er als Heuchler, unge-
treuer Knecht oder als Luegner zu betrachten ist. Jedenfalls hat er als Bischof
im Briefverkehr mit den Aposteln Schwarz und Krebs seinen erblindeten Apostel
Menkhoff getaeuscht, Apostel Niemeyer hat er angeheuchelt. Spaeter hat er als
Stammapostel die Apostel Niemeyer (Australien) und Klippe (Suedafrika) samt
ihre Gemeinden exkommuniziert.
Der Mensch sieht was vor Augen ist, das gilt auch fuer den "Stammapostel",
insbesondere wenn es um die Auswahl weiterer Apostel und Aemter geht. Solange
die Stammapostel und die Apostel die neuen "Gaben" selber beurteilen und
erwaehlen, und nicht der Herr, finden Auswahlkriterien Eingang, die im mili-
taeren Kader und in der Wirtschaft gebraeuchlich sind. Es gibt Vorschlags-
formulare zur Erfassung von besonderen Qualitaeten der fuer ein Amt ins Auge
gefassten Brueder. Diese Formulare sind in der Neuapostolischen Kirche bis zur
Stufe Vorsteher vorhanden. Dieses "Vorschlagswesen" oeffnet aber einer mensch-
lichen Verhaltensweise Tuer und Tor, und zwar bei all jenen Kandidaten, die
sich selber (schon laengst) fuer ein Amt oder fuer ein noch hoeheres Amt berufen
fuehlen. Ich spreche von der "Arschkriecherei" (dies ist ein sozialwissenschaft-
lichger Terminus). Sofern es sich als notwendig erweisen sollte, werde ich in
Anlehnung an die wissenschaftliche Arbeit Prof. Silbermanns "Von der Kunst der
Arschkriecherei" (1997) ein Anschlusswerk publizieren: "Von der Kunst der Arsch-
kriecherei in der neuapostolischen Aemterhierarchie". Es haben sich viele Amts-
traeger, die sich im Beruf, in der Ehe, im sozialen Status oder sonstwie zu
kurz gekommen glauben, in dieser Hinsicht zu wahren Kuenstlern entwickelt. Ein
hoeheres Amt gibt ihnen Ehre, Ansehen und Befriedigung, als vollamtlicher
Amtstraeger (ab Stufe Bischof) sogar noch ueberdurchschnittlich hohes Einkommen,
gesicherten Arbeitsplatz ohne Leistungsdruck, prestigetraechtige Autos, unent-
geltliche firstclass-Weltreisen, Elitezugehoerigkeit, ein vergoldetes Renten-
alter und viels mehr. Also ein Vollamt, das anzustreben sich auf jeden Fall
lohnt (zumindest heute im Omega).
Bei der Kunst der Arschkriecherei in der neuapostolischen Aemterhierarchie
unterscheide ich vier Grundtypen (fuer entsprechende Ergaenzungen bin ich
dankbar:
1. Der Arschleckertyp (Lobhudelei, Schmeichlerei, Heuchelei in jeder
Form). Ich lege zur Veranschaulichung einen Brief eines Apostels an Stammapostel
J.G. Bischoff bei, datiert 1949, abgedruckt im neuapostolischen Schriftgut; der
Schreiber ist uns bekannt).
2. Der Dreiaffentyp: "ich sehe nichts, ich hoere nichts, ich sage nichts".
Dieser Amtsbruder kennt zwar die Ungereimtheiten und die Fehlentscheide bei seinen
"Vorangaengern", sagt und tut aber nichts dagegen aus Angst vor Karriere-
knick. Er steht ergeben in der Segenslinie.
3. Der Alles-okay-Typ: dieser Amtsbruder hat zwar viele Propbleme, die er
allein nicht loesen kann, meldet sie aber nicht, aus der Befuerchtung, fuer eine
weitere Amtsstufe nicht mehr in Frage zu kommen.
4. Der Zutraegertyp: Dieser Amtsbruder kann von sich nichts Herausragendes
vermelden, er traegt stattdessen die Fehler seiner Mitbrueder "nach oben" (immer
direkt zu seinem Apostel, versteht sich). Intrigant.
Die grossen Kuenstler spielen natuerlich auf allen vier Manualen und die Virtuosen
bringen es zum Vollamt, insbesondere wenn das Erscheinungsbild einer Mischung aus
salbungsvollem Wesen und weltmaennischem Gehabe entspricht.
Die wirklichen, vom Herrn berufenen Amtstraeger der Neuapostolischen Kirche sehen
frueher oder spaeter Ungereimtheiten irgendwelcher Art (sonst waeren sie keine
rechten Waechter), die sie aus ihrem Ehrlichkeitsempfinden, aus innerem Drang
heraus, ansprechen muessen, und zwar an der richtigen Stelle. Dort aber wurde bis
zur Stunde jedes, auch das hoefliche Anfragen als "Hinterfragen", ja als Verderben
bringende Kritik oder wie Sie schreiben, als "Gift fuer die Gemeinde" abklassi-
fiert. Die Folgen sind klar: Sie werden abgesetzt, im besten Fall auf ein Abstell-
gleis gestellt. Jedenfalls werden Sie niemals fuer weitere Aufgaben in Betracht
gezogen. Auf diese Weise bleiben viele wertvolle, gottergebene und grundehrliche
Gaben auf der Strecke. Dafuer werden wir bedient von einem Heer von "bewaehrten"
Arschkriechern (man entschuldige mir den etwas vulgaeren, aber mindestens seit
diesem Jahr "wissenschaftlichen" Ausdruck). Dass das Mundwerk auch entsprechend
laeuft, versteht sich von selbst.
Eine weitere wichtige Folge des nicht mehr vorhandenen Prophetenamtes in der
Neuapostolischen Kirche ist die ausbleibende Erkenntnis ueber die kuenftigen Wege
Gottes und das Wort Gottes an sich. Wie irrig ueber die Bedeutung der sieben
Sendschreiben von den Aposteln "prophezeit" wird, zeigt die Beilage auf. Die
Folgen sind fuer das Volk Gottes sehr bedeutsam. Wenn die Apostel das Send-
schreiben an die Gemeinde "Ephesus" in die Zeitperiode 33-324 nChr datieren,
dann gehen fuer unsere Zeit, das Omega, fuer die saemtliche Sendschreiben
bestimmt sind, wertvollste Ermahnungen Jesu verloren; sie werden von den Aposteln
nicht oder kaum beachtet. Wenn von Stammapostel Richard Fehr im weiteren ein
Bibeltext aus der Offenbarung als Grundlage zum Gottesdienst verwendet wird, ist
er entweder abgedroschen, nichtssagend oder er ist grundfalsch. Meistens haelt er
sich im Alten Testament auf, obwohl Jesus sagte: "Hier ist mehr denn Salomo".
Aber die alten Texte lassen sich so schoen ausschmuecken; mann kann ganze
"Gottesdienste" daraus "machen" (dass er alle Predigten vorbereitet, bestreitet
er nicht). Fuer uns aber sind sie nicht viel mehr als ein abgeknagter Knochen.
II. Die Erfindung des Stammapostelamtes. Ohne Zweifel hat Jesus dem Apostel
Simon, Jona's Sohn, einen neuen Namen gegeben: Petrus = Kephas = Fels. (Zwei
anderen Aposteln hat er den Namen Bnehargem -Donnerskinder- gegeben; Markus 3,17).
Sicher hat "Petrus" etwas mit "Fundament" oder starkem Glauben zu tun, fuer den
Jesus besonders gebetet hat. Auf den Felsen der Apostel und Propheten will er
seine Gemeinde bauen. Ebenso wichtig, viellicht sogar noch wichtiger, war Jesus
nebst dem Glauben die Liebe. Sie war bei Petrus groesser als bei den uebrigen
Aposteln. Nach einer kurzen muendlichen "Pruefung" gab Jesus diesem Apostel mit
der groessten Liebe den Auftrag: "Weide meine Laemmer! Weide meine Schafe"
(Johannes 21, 15-17). Petrus erhielt dadurch einen zusaetzlichen Auftrag, den
Weideauftrag, aber kein neues Amt! Beim letzten Abendmahl sagte Jesus zu
Petrus: "Und wenn du dermaleinst dich bekehrst, so staerke deine Brueder" (Lukas
22, 32). Auch dies ist ein Auftrag, kein Amt. Und wie die Stellung unter den
Aposteln sein soll, sagte er einige Verse vorher: "Die weltlichen Koenige
herrschen, und die Gewaltigen heisst man gnaedige Herren. Ihr aber nicht also!
(Ausrufzeichen beachten). Sondern der Groesste unter euch soll sein wie der
Juengste, und der Vornehmste wie ein Diener" (Lukas 22, 25+26).
Will da jemand Gemeinsamkeiten zwischen dem Apostel Petrus (dem groessten Diener
unter den Aposteln, dem Apostel mit der groessten Liebe zu Jesu) und dem Stamm-
apostelamt gesehen haben, das zur Erhaltung der Einheit bis heute ueber 80
Abspaltungen produziert hat, das Mitapostel und Amtstraeger absetzt, Propheten
mundtot schlaegt und als falscher Prophet dem Werke Gottes Unehre bereitet?
III. Die Konzentration der Macht (Allmacht) in einer menschlichen Hand. Das
Vorkommen von konzentrierter Macht in einer Hand ist uns aus der Weltgeschichte
und der Politik hinlaenglich bekannt. In unserer Kirche hat die Konzentration von
Macht unter der Fuehrung von Stammapostel J.G. Bischoff die hoechste Auspraegung
erhalten. Seine Aera und sein Fuehrungsstil decken sich in manchen Punkten mit der
damaligen politischen Fuehrung Deutschlands. Es seien daher gelegentlich einige
Quervergleiche gestattet. Jener Fuehrer hat es verstanden, durch verschiedene
Methoden sukzessive das deutsche Parlament und anders denkende Traeger des
politischen Willens auszuschalten, und zwar mit viel Propaganda und mit eiserner
Haerte durchgezogenem Unrecht und Verbrechen. Systemkritiker wurden ermordet. Auf
diesem Weg wurde Adolf Hitler zum alleinherrschenden, allmaechtigen Fuehrer und
Reichskanzler. Schliesslich noch oberster Heerfuehrer. Ein Grossteil des Volkes
hat zugeschaut oder ist blind nachgelaufen. Die Tragoedie nahm ihren Lauf.
Eine Konzentration von Macht in der Hand eines einzelnen Menschen, und selbst wenn
dieser das Apostelamt beziehungsweise das Apostelamt mit dem Petrusauftrag truege,
ist bei Jesus nicht vorgesehen. Das geht daraus hervor, dass Gott fuer die verschie-
denen Aufgabenbereiche in seiner Gemeinde auch verschiedene Leute und Gaben
gesetzt hat. Ich verweise wiederum auf 1. Korinther 12, 28. Insbesondere ist keine
Diktatur des Stammapostolates vorgesehen, auch nicht des Apostolates. Seine Regie-
rungsform heisst "Theokratie"; Gott, der Vater, und sein Sohn in Zusammenarbeit
mit dem Heiligen Geist haben das Sagen, d.h. sie muessen bis zum Ende des Erloe-
sungswerkes das Sagen behalten. Alles andere ist Menschenwerk und taugt in
goettlichen Dingen nicht. Gott hat auch nicht vorgesehen, dass die Seelsorger
regieren, wie es in "Fragen und Antworten" unter der Frage Nr. 180 gelehrt wird:
Aufgabe der Apostel: "die Kirche zu regieren". Dafuer hat Gott eigens "Regierer"
gesetzt. Daneben gab er auch noch "Helfer"; darunter koennte man sich heute
Verwaltungsangestellte, Buchhalter, Kirchenbauer und Finanzfachleute vorstellen.
Auf jeden Fall ist die heutige Regierungsform der Neuapostolischen Kirche nicht
von Gott; sie ist menschlich, um nicht zu sagen teuflisch.
J.G. Bischoff hat als Fuehrer der Neuapostolischen Kirche ueber die Finanzen
verfuegt; das allein ist schon eine grosse Macht. Im weiteren hat er die Medien in
familiaere Haende gelegt (Familienpolitik). Sein Sohn Friedrich besass nicht nur
den "Druckerei und Verlag Friedrich Bischoff" zu Eigentum (mit welchen Geldern
auch immer), sondern war auch "redaktionell" taetig. Man muss sich heute fragen,
wieviele der anonymen Beitraege, die das Stammapostelamt hochstilisierten und ihm
Alleinherrschaft zuschaufelten, indem sie den Aposteln Verhaltensmassregeln
erteilten, aus seiner Feder stammten. Auf diesem Wege wurde "Hausmachtpolitik"
betrieben. J.G. Bischoff konnte denken oder sagen was er wollte - sein Sohn Fritz
hat alles wortgewandt ueber seinen Verlag "evangelisiert" und via Druckerei und
Versand "missioniert"; in die gesamte neuapostolische Welt. Finanzen und Medien
in einer Hand und Ausschaltung des "Kollegialitaetsprinzip unter den Aposteln"
bedeuten Allmacht. Heute koennte man denken: "Was soll's. Der Verlag gehoert
jetzt der Kirche und es stehen andere Leute am Ruder, es gibt auch einen 12-
koepfigen Apostelrat" (von dem zwar die meisten Glaeubigen nichts wissen). Aber
Vorsicht: die Voraussetzungen fuer Amts- und Befugnismissbrauch sind weiterhin
geblieben. Ein kleiner Vergleich:
Fahnen-Eid der SS:
"Ich schwoere Dir, Adolf Hitler, als Fuehrer und Kanzler des Deutschen
Reiches Treue und Tapferkeit. Ich gelobe Dir und den von Dir bestimmten
Vorgesetzten Gehorsam bis in den Tod, so wahr mir Gott helfe."
Geloebnis vor dem Stammapostel als Voraussetzung fuer die Ordination als
Apostel (meist am Tag oder Tage vor dem Einsetzungs-Gottesdienst):
"Vor Gott, dem Allmaechtigen und Allwissenden, gelobe ich, dem Stammapostel im
Gehorsam des Glaubens zu folgen und den von ihm erhaltenen Auftrag
sorgfaeltig und gewissenhaft auszufuehren, entsprechend dem Wort des Herrn. Ich
verpflichte mich, gemaess den neuapostolischen Glaubensgrundsaetzen, die den Statuten
des Apostelbundes vorangestellt sind, sowie dem Inhalt des neuapostolischen Glaubens-
bekenntnisses zu lehren und zu leben und die Bestimmungen der Statuten des Apostel-
bundes zu achten und zu befolgen" (Auszug aus den geheimen Statuten).
Das Verwerfliche liegt in beiden Faellen in der Verpflichtung, Gehorsam einer
menschlichen Person gegenueber zu geloben, anstatt auf die Verfassung des
Landes bzw dem lebendigen Gott und seinem Sohn gegenueber. Beide Faelle muenden in
eine Alleinherrschaft bzw Diktatur.
Dieses Geloebnis gibt dem Stammapostel eine ungeheure Machtkonzentration. Er ist
sich dessen bewusst und scheut sich auch nicht, seine Position oeffentlich zu
demonstrieren und einen aeusserst luxurioesen Lebensstil zu pflegen. Es ist schwer
vorstellbar, dass Jesus Christus, sein Herr und meister, -solange weltweit taeg-
lich 11000 Kinder an Hunger sterben- in seinen Prestigewagen Mercedes Benz S 500
(320 PS) einsteigen wuerde. Jesus selbst begnuegte sich mit einem jungen Esel.
Uebrigens, auch Hitler fuhr Mercedes. Im weiteren gibt es heute auch unter den
Bezirksaposteln enorme familiaere Machtkonzentrationen, die sehr gefaehrlich sind.
Bei Klaus Saur ist der Sohn Ruediger vollamtlicher Kirchenangestellter und
verwaltet in Stuttgart die Finanzen des Apostelbezirkes Baden-Wuerttemberg und der
Schwiegersohn Michael Ehrich steht im Apostelamt. Erstaunlich, dass mir bis jetzt
aus diesem Bereich Saur die meisten Beschwerden von Amtstraegern zugegangen sind!
Diese drei falschen Weichenstellungen in der Neuapostolischen Kirche moegen als
Uebersicht vorderhand genuegen.
Summarisch muss ich sagen, dass die Kirchenoberen oder die "Konzernleitung", d.h.
der Chefapostel mit seinen Kardinaelen (Nb: diese Definitionen stammen nicht von
mir) sich im Laufe der Jahre Aufgaben zugelegt haben, die sie aus rein fachlichen
und kompetenzmaessigen Gruenden nicht erledigen koennen. Dadurch kommt ihre
eigentliche Aufgabe, die Seelsorge, massiv zu kurz. Ich habe Beweise, dass viele
Amtstraeger, die aufgrund des falschen Selektionssytems zB Apostel werden, gar
nicht wissen, was Seelsorge bedeutet. Ich bezeichne sie als Pseudoseelsorger,
Pseudofinanzleute, Pseudomanager usw... Sie koennen die Reihe beliebig fortsetzen.
Allerdings bestaetigt auch hier die (zwar seltene) Ausnahme die Regel.
Etwas ist unuebersehbar: die Reihen der Gotteskinder in Europa lichten sich. Das
kommt nicht von ungefaehr. Es mangelt am kraeftigen Gerstenbrot und am frischen
lebendigen Wasser.
Noch ein kurzes Wort zur sich abzeichnenden Finanzknappheit. Vor wenigen Jahren
musste deswegen das Sonder- bzw Dankopfer eingefuehrt werden. Ich danke dem lieben
Amtstraeger, der mich soeben auf den Propheten Amos (4, 1-5) aufmerksam gemacht hat.
Konsequenzen: Aufteilung der Taetigkeitsbereiche und Trennung der Gewalten in
1. Seelsorge: Jeder wahre Apostel ist (direkt) verbunden mit dem Weinstock Jesu,
Stamm- und Bezirksapostelamt finden sich in der Bibel nicht und sind zweifelsohne
menschliche Erfindungen.
2. Prophetie: der Prophet soll reden, er steht zwischen Gott und dem Apostel.
3. Helfer: Verwaltungsangestellte, Buchhalter, Revisoren etc.
4. Regierer: Gewaehlte regierende Glaeubige in Multifunktion:
a) Ueberwachung der Lehre. Geduldet wird nur Jesulehre.
b) Schlichtungsinstanz bei Streitigkeiten.
c) Ueberwachung der Finanzen, Budgetplan, Hilfsaktionen.
d) Personalwesen.
Gerne hoffe ich, dass diese Mitteilung Ihnen unsere Erkenntnisse, Beobachtungen
und Bestrebungen etwas naeherbringt. Bei Fragen halte ich mich gerne zur
Verfuegung. Diese Mitteilung duerfen Sie auch Ihren Freunden weitergeben,
allerdings moechten wir bitten, damit (bis auf weiteres) nicht an die oeffent-
lichen Medien zu gehen. Wir hoffen immer noch, dass es durch das Gespraech mit
den Beauftragten Richard Fehrs zu akzeptablen Veraenderungen kommt.
Mit nochmaligem bestem Dank fuer Ihren Brief und
vielen Gruessen
(gez.) E. Meier
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