Neuapostolische Kirche

14/1960
2.11.60

Innerdienstliche Mitteilung fuer Amtstraeger

Das ist die Wahrheit

Nach dem Heimgang des Stammapostels Bischoff war zu erwarten, dass
sowohl die Geistlichkeit der grossen christlichen Kirchen, als auch die
Prediger der mancherlei Religionsgemeinschaften gegen uns auftreten
wuerden. Vielmehr noch rechneten wir damit, dass Herr Kuhlen mit
seinem Anhang jetzt seine Zeit fuer gekommen sehen wuerde, sei-
ner verlorenen Sache neuen Auftrieb zu geben und zu ernten, wo
er nicht gesaet haette. Dass wir uns darin nicht getaeuscht haben,
beweisen seine in Gang gesetzten Aktionen. Wir haben deshalb
schon im voraus - seine zu erwartenden verwerflichen Absichten
erkennend - in unserem Brief an die Brueder und Geschwister im
In- und Ausland vom 7. Juli 1960, der am 10. Juli 1960 in allen Ge-
meinden vorgelesen wurde, folgendes geschrieben:

"Die unterzeichneten Apostel gehen bewusst der Tatsache entgegen,
dass unsere Gegner und Feinde meinen, durch den Tod des Stamm-
apostels eine Begruendung fuer die Behauptung zu besitzen, dass
das Erloesungswerk Menschenwerk sei."

Wir haben aber ebenso vorausgesehen, dass die Propaganda der
Geistlichkeit ohne Erfolg bleiben wuerde. Diese Tatsache wird aus
deren eigenen Reihen bestaetigt, indem man von hoeher, landes-
kirchlicher Seite aus berichtet:

"Nach allen Berichten waehrte die durch Bischoffs Tod ausgeloeste
seelische Krise nur ganz kurze Zeit. Nach ein paar Tagen hatten sich
die Glaeubigen wieder gefangen......
Das ist gelungen. Die Neuapostolische Gemeinschaft blieb eine fest-
gefuegte Einheit und widerstand allen Vorstoessen von kirchlicher
und anderer Seite ...."
"Aus zahlreichen Berichten von Gemeindepfarrern ergibt sich immer
wieder das gleiche Bild: Jede Erschuetterung ist ausgeblieben. Die
Neuapostolischen tragen wieder den Kopf hoch und fuehlen sich so
sicher und ueberliegen wie eh und je. Jeder Versuch, ein Gespraech
ueber die durch Bischoffs Tod entstandenen Fragen mit ihnen anzu-
knuepfen, prallt ab oder wird mit den Argumenten beantwortet, die
in dem Wort des Apostelkollegiums enthalten sind."
(Mat. vom 1.9.1960) [(Anm RF) Mat. = Materialdienst]

Im Zusammenhang mit diesen Hinweisen wird zwar bestaetigt, dass
die Fuehrung der Neuapostolischen Kirche mit grosser Klugheit ge-
handelt habe; man kann und will aber nicht erkennen, dass immer,
wenn das Werk Gottes von Erschuetterungen bedroht war, der Herr
durch seinen guten und Heiligen Geist
alles nach seinem Willen
weislich gelenkt hat.

Herr Kuhlen hingegen behauptet faelschlicherweise und absichtlich
irrefuehrend folgendes:

"Aber so sehr bedauerlich es auch ist, dass die einst so bluehende
Neuapostolische Kirche einen solchen Zusammenbruch erfaehrt, so
war doch nach der Entwicklung, welche die Neuapostolische Kirche
in Lehre, Fuehrung und Methoden in letzten Jahren genommen hatte,
der jetzt eingetretene Zusammensturz eines Gebaeudes, das in vieler
Hinsicht morsch geworden war, vorauszusehen. Wir erkennen darin
sogar die waltende Hand Gottes, die ihren Segen zurueckziehen musste
von solchen, die in seinem Namen so viel trauriges verursacht haben."
(Herold vom 15.8.1960)

Damit hat er nun sein Innenleben offenbart und kundgetan, in wel-
chen Traumvorstellungen er seit 1955 gelebt hat. Gleichzeitig hat er
unbewusst ausgesprochen, dass er die Neuapostolische Kirche,
der er einstmals als Apostel angehoerte, niemals als die alleinige
wahre Kirche Christi anerkannt hat, die von Jesus selbst gegruen-
det und durch seine Apostel gefuehrt wird; denn sonst muesste
er wissen, dass die Sache des Herrn niemals untergeht, wohl aber
vollendet wird.
Er ist offensichtlich einem Trugschluss zum Opfer
gefallen, indem er den glaubensmaessigen Zustand seiner Organi-
sation auf die Neuapostolische Kirche uebertraegt.

Wir haben bisher, d.h. seit 1955, nach dem ausdruecklichen Wunsch
des Stammapostels Bischoff die in der damaligen Apostelversamm-
lung (23.1.1955) zutage getretenen Ursachen, die dann zum Ab-
fall der Herren Kuhlen, Dehmel und Dunkmann mit ihren Bezirks-
aemtern fuehrten, nicht in die Oeffentlichkeit getragen. Diese Maen-
ner, vornehmlich Herr Kuhlen, haben in arglistiger Taeuschung
seitdem stets mit dem Hinweis fuer sich Propaganda gemacht, dass
sie vom Stammapostel und dem Apostelkollegium "hinausgeworfen"
worden seien. Das Wort "Hinauswurf" zieht sich wie ein roter
Faden durch ihre Schriften. Man hat dadurch von vorneherein
mit Ueberlegung die Rolle eines Maertyrers gespielt, um sogleich
gefuehlsmaessigen Einfluss auf ihren kleinen Anhang zu gewinnen,
in der Absicht, diesen nach und nach zu vermehren. Die Wirklich-
keit sieht anders aus. Die ehemaligen Apostel und Bezirksvorsteher

"sind nicht hinausgeworfen worden",

was durch nachstehende wahrheitsgetreue Darstellung bewiesen
wird:

Herr Kuhlen hatte sich offensichtlich des vollendeten Ungehorsams
dem Stammapostel Bischoff gegenueber schuldig gemacht. Er und die
ehemaligen Apostel Dunkmann und Dehmel mit den Bezirksaemtern
hatten sich in einem Schreiben mit Datum vom 6.1.1955 an den Stamm-
apostel Bischoff gewandt. Man hatte diesen Brief jedoch auch zwecks
Veroeffentlichung an die Gemeindeglieder in Druck gegeben. Als
Stammapostel Bischoff von dieser Absicht erfuehr, telegrafierte er
an Herrn Kuhlen wie folgt:

"Vor der Verteilung Ihres Schreibens an die Mitglieder warne ich
ernstlich, da mich dies zu Gegenmassnahmen zwingen wuerde.
Gruss J.G. Bischoff"

Gleichzeitig erhielten auch die Herren Dehmel und Dunkmann und
alle rheinischen Bezirksvorsteher ein Telegramm nachstehen-
den Inhalts:

"Vor der Verlesung und Verteilung der Briefe Kuhlen warne ich ernst-
lich, da mich dies zu Gegenmassnahmen zwingen wuerde. Ich ver-
lange heute Benachrichtigung der Vorsteher und Zurueckziehung der
Schreiben.
Gruss J.G. Bischoff"

Trotz aller Telegramme ist dennoch das vervielfaeltigte Schreiben
an die Geschwister gegen den Willen des Stammapostels verteilt und
dadurch der vollendete Ungehorsam gegenueber dem Stammapostel
dokumentiert worden.

Herr Kuhlen begruendet seinen Ungehorsam damit, dass in der Zusam-
menkunft mit Amtsbruedern aus dem Apostelbezirk Duesseldorf am
15.1.1955 in Hagen der damalige Bezirksapostel Schmidt gesagt habe,
dass Herr Kuhlen ja gegenwaertig noch Vorstand des Apostelbezirkes
Duesseldorf sei, dass aber die noetigen Formalitaeten zur Aenderung
der verhaeltnisse in etwa vier Wochen erledigt sein wuerden.

Das ist eine Unwahrheit. Diese Zusammenkunft erfolgte auf Grund
der an den Bezirksapostel Schmidt erteilten Vollmacht des Stammapos-
tels, sich aller Brueder des Apostelbezirks Duesseldorf anzunehmen,
die nicht mehr an der Hand des Herrn Kuhlen bleiben wollten. Stamm-
apostel Bischoff hatte gleichzeitig auch Herrn Kuhlen davon verstaen-
digt, dass er den damaligen Bezirksapostel Schmidt beuftragt habe,
sich der erwaehnten Brueder anzunehmen. Die in erheblicher Anzahl
in Hagen anwesend gewesenen Amtsbrueder lehnten Herrn Kuhlen
und seine Mitarbeiter einstimmig ab. Bezirksapostel Schmidt hat dann
u.a. ausdruecklich erklaert:

"Ich habe keine Veranlassung, mich mit den Gegensaetzen im Bezirk
Duesseldorf auseinanderzusetzten, sondern nur mehr den mir erteil-
ten Auftrag durchzufuehren. Verhaltet Euch also ruhig und wartet
die weiteren Mitteilungen ab. Wenn ich die Verhaeltnisse in Holland
noch einmal ueberschaue, dann war in vier bis sechs Wochen voellige
Ordnung eingetreten."

Es ist also nicht davon die Rede gewesen, dass in etwa vier Wochen
im Bezirk Duesseldorf die noetigen Formalitaeten zur Aenderung der
Verhaeltnisse erledigt sein wuerden, wie Herr Kuhlen in seiner Schrift
"Ereignisse", Seite 23, [(Anm RF) Es steht auf Seite 26...] behauptet.
Die Bemerkung des Bezirksapostels Schmidt bezog sich auf die Ver-
haeltnisse in Holland, wie das Protokoll ueber diese Versammlung aus-
weist. Er konnte doch gar nicht wissen, wie die Apostelversammlung
am 23.1.1955 verlaufen wuerde.

Durch den Ungehorsam des Herrn Kuhlen und seiner Mitarbeiter
entwickelte sich zwangslaeufig eine neue Situation, wodurch diese
Maenner in ihren Aemtern nicht mehr tragbar waren. Von ihrer Aus-
schliessung war bis dahin noch gar keine Rede,
denn der Stammapostel
und auch die Apostel trugen sich urspruenglich nicht mit dem Gedanken
eines Ausschlusses. Die darauf folgende Apostelversammlung vom 23.1.
1955 beweist dieses eindeutig. Sie brachte aber eine unerwartete Wen-
dung insofern, als der wohlgemeinte Vorschlag des Stammapostels
[(Anm RF) Der Vorschlag zum 'freiwilligen' Ruecktritt vom Amt]
und der Apostel vom von Herrn Kuhlen und gleichzeitig von den Her-
ren Dunkmann und Dehmel in einem bruesken Ton und herausfordernd
abgelehnt wurde. Weil Herr Kuhlen behauptet hatte, dass die Verteilung
des bekannten Briefes an die Gemeindevorsteher und Mitglieder ein Akt
bitterster Notwehr gewesen sei, wurde ihm in der Apostelversammlung
das Gegenteil bewiesen und erklaert, dass gerade durch die Verteilung
des Briefes gegen die ausdrueckliche Anweisung des Stammapostels und
des Apostelkollegiums [(Anm RF) Die Anweisung kam nur vom
Stammapostel (siehe den obigen Text des Telegramms)]
ein Notstand
im Bezirk Duesseldorf hervorgerufen und eine Verwirrung angerichtet
worden sei. Diese Auffassung des Stammapostels und des Apostelkol-
legiums hat dann spaeter in einem Prozess, der von seiten der ehemaligen
Apostel und Bezirksaemter gegen die Neuapostolische Kirche angestrangt
wurde, der Richter eindeutig in seinem Urteil wie folgt formuliert:

"....Jedoch mussten die Klaeger sich darueber klar sein, dass durch die
Veroeffentlichung des offenen Briefes an saemtliche Gemeindeglieder
eine Situation herbeigefuehrt wurde, die zwangslaeufig eine Entschei-
dung ueber ihre weitere Verwendung als Religionsdiener notwendig
machen wuerde....
"

ferner: "....Dass die Veroeffentlichung des Briefes an die Gemeindemit-
glieder nur geeignet sein konnte, den vorhandenen religioesen Zwie-
spalt zu vertiefen, bedarf keiner weiteren Begruendung....".

ferner: "....Eine Weiterverwendung der Klaeger haette, nachdem durch
die Entwicklung die Dinge so auf die Spitze getrieben waren, nicht nur
die Autoritaet des Stammapostels untergraben, sondern auch die Ein-
heit der Kirche gefaehrdet
."

Umsomehr ist jetzt auch der wohlgemeinte Vorschlag des Stammapos-
tels Bischoff und der Apostel verstaendlich, der durch Apostel Hahn
im Auftrage des Stammapostels und des Apostelkollegiums den ehe-
maligen drei Aposteln wie folgt gemacht wurde:

"Ich bin beauftragt, Ihnen hiermit den freiwilligen Ruecktritt von Ihrem
Amt entgegenkommender Weise zu empfehlen und bitte Sie dazu um
Ihre nunmerige Entscheidung."

[(Anm RF) Welch liebevolle christlichen Worte wurden hier wieder geredet...]

Daraufhin gab Herr Kuhlen seine Erklaerung in provozierendem Ton
ab:

"Ich habe dazu nichts mehr zu sagen. Auf Wiedersehen!"

Dem schlossen sich die Herren Dunkmann und Dehmel an und ver-
liessen, ohne die weitere Stellungnahme der Apostelversammlung
abzuwarten
, gemeinsam den Raum.

Hier muss ausdruecklich erwaehnt werden, dass in dieser Apostel-
versammlung mit keinem Wort die Rede von der Botschaft des Stamm-
apostels Bischoff gewesen ist und diese auch nicht die Ursache zur
Einberufung derselben war.

Dem Stammapostel wurde dadurch jede weitere Verhandlungsmoeg-
lichkeit mit diesen Maennern entnommen, worauf erst dann das Apos-
telkollegium schweren Herzens beschliessen musste, dass die Herren
Kuhlen, Dunkmann und Dehmel ihrer Aemter zu entheben und aus der
Neuapostolischen Kirche auszuschliessen seien
[(Anm RF) Warum war es denn so zwingend, die drei Brueder ohne
weiteres auszuschliessen? Warum nicht 'nur' Amtsenthebung?]
;
jedoch mit der Massgabe, dass ihre Wiederzulassung zur Neuapostoli-
schen Kirche von ihrem ferneren Verhalten abhaengig sei
.

Dadurch durfte einwandfrei und eindeutig klargestellt sein, dass von ei-
nem "Hinauswurf" absolut nicht die Rede sein kann. Sie haetten als Ge-
meindeglieder bleiben koennen. Wuerden sie sich in der Nachfolgezeit
durch ihre Hetze und Schmaehschriften unserer Kirche gegenueber
nicht selbst den Weg zur moeglichen Rueckkehr verbaut haben, so
haette, wie ihnen damals in Aussicht gestellt wurde, ueber eine spaetere
Wiederzulassung entschieden werden koennen. Voraussetzung hierzu
war natuerlich, dass sie auch wuerdig erfunden wurden. Jetzt aber ha-
ben sie sich diese Moeglichkeit verscherzt. Sie haben es auch offen-
sichtlich so gewollt; denn Herr Kuhlen hatte bereits am Tage nach der
stattgefundenen Apostelversammlung seine neue Organisation ge-
gruendet, was nicht ohne entsprechende Vorarbeit moeglich gewesen
ist. Dafuer sprechen beispielsweise die Abvermietung von uns zur
Abhaltung von Gottesdiensten gemieteten Raeumen und die Neu-
vermietung an ihre neugegruendete Organisation.

Die jahrelange Propaganda mit dem sogenannten "Hinauswurf" ist
ein fein angelegtes Blendwerk gewesen.

Was die zwoelf Bezirksaemter anbetrifft, die damals mit Herrn Kuhlen
gingen und sich mit ihm solidarisch erklaerten, so muss dazu auch noch
ein Wort gesprochen werden.

Diese Maenner haben ebenfalls mit dem sogenannten "Hinauswurf"
fuer sich Propaganda gemacht und damit bewusst die Unwahrheit ver-
breitet. Der Stammapostel hatte diese Maenner auch am 23. Januar 1955
zur Apostelversammlung eingeladen.
Er hat ihnen nochmals ein anschauliches Bild des Kampfes der letzten
Jahre und der Rolle, die im besonderen Herr Kuhlen dabei spielte, ent-
wickelt und sie ernstlich ermahnt, alles reiflich zu ueberlegen. Zum
Schluss sagte er ihnen:

"Schlagt nicht die Tuer hinter euch zu und denkt an euren alten
Stammapostel, der euch liebhat."

Auch diese in der vaeterlichsten Weise ausgesprochene Ermahnung
wurde in den Wind geschlagen. Diese Maenner waren vorerst nur von
ihrem Amt suspendiert worden, mit der ausdruecklichen Anweisung
,
dass der damalige Bezirksapostel Schmidt mit Zustimmung des Stamm-
apostels Bischoff ueber die Moeglichkeit einer Wiederverwendung ent-
scheiden koenne. Dieses nach Lage der Sache hochherzige und teil-
nahmsvolle Angebot des greisen Stammapostels wurde noch am sel-
ben Abend mit einem Brief taktlosen Inhaltes abgelehnt. Das Schreiben
lautete wie folgt:

Frankfurt a. M., den 23.1.1955

Herrn
J. G. Bischoff
Frankfurt a.M.

Wir erklaeren einmuetig, dass wir nach wie vor treu zu den Aposteln
Kuhlen, Dehmel und Dunkmann und zu der von diesen Aposteln ver-
kuendeten lauteren Lehre Christi stehen.

Ein Dienen unter der Hand des Herrn Walter Schmidt lehnen wir ab.

(gez.) Hermann Schmohl
Franz Behrendt
Fritz Schombert
Hans Heitkamp
Christian Kraemer
Reinh. Petzold
(gez.) Herbert Geuer
Friedrich Schrimper
Herbert Kloss
Karl Mehler
Wilh. Fuerstenau
Friedrich Blume

Jeder Unparteiische muss mit Befremden feststellen, dass der Briefinhalt
jegliche Ehrfurcht vor dem ehrwuerdigen Stammapostel und dem Apostel-
amt vermissen laesst. Nach wenigen Stunden war der Stammapostel fuer
sie nur noch der Herr Bischoff und Bez.-Apostel Schmidt eben-
falls nur Herr Schmidt.
[(Anm RF) ... und die Chance, in diesem Brief einen bruederlicheren Ton
zu verwenden, ist leider verpasst. Auch hier wird ueber die Herren Kuhlen,
Dehmel und Dunkmann gesprochen. Auch wird im ganzen Brief ueber
unsere Gegner gesprochen...]

Der Brief enthaelt nicht einmal aus Gruenden der selbstverstaendlichen
Taktes abschliessend einen Hoeflichkeitsgruss. Mit dem Geist, der aus diesen
Zeilen spricht, kam man nach Frankfurt! Man hatte laengst alle Vorberei-
tungen getroffen; denn durch ihr Verhalten in und nach der Apostelver-
sammlung gaben die Maenner zu erkennen, dass sie mit weitgehenden Be-
schluessen der Apostelversammlung gerechnet hatten. Die Entwicklung
im Apostelbezirk Duesseldorf hatte sie offensichtlich schon zu eigenen
Massnahmen bzw. Vorbereitungen
fuer eine neue Organisation veranlasst.

Damit duerfte auch fuer diese damaligen Bezirksaemter erwiesen sein,
dass sie nicht "hinausgeworfen" wurden, sondern die Moeglichkeit ihrer
Wiederverwendung gar nicht abgewartet haben
, weil sie diese auch nicht
wollten. Auf Grund des oben in Abschrift wiedergegebenen Briefes blieb
dem Stammapostel keine andere Moeglichkeit uebrig, als diese Maenner
durch den damaligen Bezirksapostel Schmidt ihrer Aemter zu entheben und
auszuschliessen.

Nun ist der Stammapostel heimgegangen.

Seine seit Jahren verkuendete Botschaft, dass der Herr zu seiner Zeit
wiederkommen werde, nahm man zum Anlass, ihn und den Glauben
der Neuapostolischen Kirche anzugreifen. Herr Kuhlen fuehlte sich
stark in dem Bewusstsein, dass auch die Geistlichkeit durch ihre Schrif-
ten in diesem Punkte mit ihm sich solidarisch erklaert hat. Er verschweigt
aber, dass er noch, gemaess seinem offenen Brief vom 6. Januar 1955,
weiter "mitmachen" wolle in der Weise, dass die botschaftstreuen Amts-
brueder die Botschaft verkuendigen moegen, aber ihm un denen, die
seiner Meinung seien, freigestellt werden sollte, von der Botschaft in
den Gottesdiensten nichts zu erwaehnen. Bis dahin hat der Herr Kuh-
len immer noch den Stammapostel respektiert, und fuer den Fall, dass
derselbe seinem Wunsch entsprechen wuerde, haette er auch weiterhin
ihn als den vom Herrn gegebenen Fuehrer des Erloesungswerkes aner-
kannt, denn sonst waere ja sein offener Brief zwecklos gewesen. Ob-
wohl Herr Kuhlen heute seiner Ueberzeugung Ausdruck gibt, dass der
Stammapostel nicht mehr die reine Lehre Jesu verkuendigt habe, und
sogar in einer der letzten Schriften, an die Mitglieder der Neuapostoli-
schen Kirche gerichtet, in hintergruendiger Weise den Verdacht aus-
spricht, dass die Botschaft "eine schreckliche Wahrheit" gewesen sein
koennte, waere er ab 1955 dennoch bereit gewesen, unter der Hand
des Stammapostels weiter zu dienen.

Jetzt spricht man von Versoehnung und Wiedervereinigung. Aus wel-
cher Veranlassung strebt man diese an? Hierzu muss eindeutig geant-
wortet werden, dass es sich im Erloesungswerk unseres Gottes nicht
um Herrn Kuhlen und seine Anhaenger handelt, die freiwillig von uns
gegangen sind - denn sie konnten ja bleiben - [(Anm RF) Oh? Haben
wir nicht vor einigen Absaetzen gelesen dass sie aus der NAK ausge-
schlossen
wurden?]
, sondern um alle, die als Neuapostolische
Kirche den Tempel des Heiligen Geistes darstellen. Eine Versoehnung
haben Stammapostel Bischoff und die Apostel bereits seit 1955 stets
in ihren Gebeten erfleht, in dem sie den himmlischen Vater baten, dass
er die irregeleiteten Seelen in den Schafstall Christi zurueckfuehren
moege. Es ist deshalb denen, die irregefuehrt wurden, niemals der Weg
zu uns versperrt gewesen
. Sie haben aber bis heute, mit Ausnahmen,
nicht den offenen Weg benutzt, um wieder zu der Gemeinschaft der
Kinder Gottes zaehlen zu koennen. Es hat also weder am Stamm-
apostel Bischoff gelegen, noch an den uebrigen Aposteln, dass solche
noch nicht zurueckgekehrt sind.

Was will man denn eigentlich? Als wuessten wir das nicht! Herr Kuh-
len hat sich zu dem Irrtum verstiegen, dass jetzt alle neuapostolischen
Geschwister einschliesslich der Apostel zu ihm "zurueckkehren" muess-
ten, zu ihm, der faelschlicherweise vorgibt, allein die reine Jesulehre zu
verkuendigen. Wir wollen an dieser Stelle die von ihm gemachten, den
Stammapostel Bischoff und die Apostel diffamierenden Aeusserungen
nicht wiederholen, wodurch er glaubte, seinen "allein massgeblichen"
Glaubensstandpunkt rechtfertigen zu koennen. Er hat sich dabei aller
nur denkbaren Argumente, wodurch er hoffte, unsere Brueder und
Geschwister nach und nach glaubensmaessig zu zermuerben. Und
das in der Absicht, die Neuapostolische Kirche zu kassieren, wenn
der Stammapostel Bischoff die Augen schliessen wuerde. Stammapos-
tel Bischoff ist gestorben, aber die Hoffnung des Herrn Kuhlen und
seines Anhanges ist zunichte geworden. So wenig, wie 1955 er und
seine Mitarbeiter die Stimmung in seinem Bezirk erkannt hatten, indem
der ehemalige Bischof Schmohl der Abordnung des Stammapostels
Bischoff am Abend des 24. Januar 1955 sagte, dass der allergroesste
Teil der Brueder und Geschwister im Bezirk Duesseldorf zu ihnen
staenden, was sich als vollendeter Irrtum erwies, so wenig ist ihm
heute bekannt, dass unsere Brueder und Geschwister auch nach dem
Tode des Stammapostels in unverbruechlicher Treue zusammenstehen
und der Fuehrung folgen. Sie denken nicht daran, sich mit Herrn Kuh-
len zu verbinden; denn sie wissen, dass nicht er den Gnadenaltar ver-
koerpert, sondern dass dieser dort ist, wo der Stammapostel und die
Apostel, die alle mit ihm voellig eins sein wie ehedem mit dem Stamm-
apostel Bischoff, nach dem Willen des Herrn und in seinem Auftrag
wirken. Unsere Geschwister wissen, dass Herr Kuhlen und die Her-
ren Dunkmann und Dehmel weder Amt noch Auftrag haben und vor
dem Herrn keine Apostel mehr sind. Sie sind Abgefallene und unsere
Gegner geworden.

Wir machen aber ausdruecklich einen Unterschied zwischen solchen,
die verfuehrt haben, und jenen, die verfuehrt wurden. Letzteren ist
der Weg zu uns niemals versperrt gewesen, und fuer diese bitten
wir auch taeglich.

Das Ansinnen des Herrn Kuhlen nach Wiedervereinigung ist ver-
gleichbar mit dem eines Ehemannes, der nach jahrelanger glueck-
licher Ehe eines Tages seine Frau und Kinder verlaesst und seine
Liebe einer anderen schenkt und mit ihr zusammenlebt. Nach eini-
ger Zeit schreibt er dann an seine Frau, dass sie mit den Kindern
jetzt wieder zu ihm kommen koenne, weil er weiss, dass sie wirt-
schaftlich gut gestellt ist. Die Frau wird aber nicht daran denken,
ihre wohlgeordneten Verhaeltnisse und ihren haeuslichen Frieden
aufzugeben, auch dann nicht, wenn der Mann zurueckschreibt:
"Wo bleibt denn da deine Liebe?" Oder: Wenn ein Stein sich aus
der Mauer loesst, muss dann das Haus zum Stein kommen, damit
es wieder mit ihm Verbindung bekommt?
[(Anm RF) Liebe Leser, welch eine 'Qualitaet' hat dieses Beispiel!?!
Und es folgen gleich noch welche...]


Was sagte uebrigens der Stammapostel Bischoff in der Apostelver-
sammlung am 23. Januar 1955 zu allen, also auch zu Herrn Kuhlen
und seinen Mitarbeitern? Er brachte die Anekdote in Erinnerung:
Ein Mann wird von einem Hund gebissen und verletzt. Er verklagt
den Eigentuemer des Hundes. Beide kommen vor Gericht. Ein
Freund begleitet den Klaeger und will das Urteil abwarten. Schliess-
lich kommt der Klaeger niedergeschlagen und betruebt aus der Ver-
handlung. Auf die Frage seines Freundes, was denn los sei, anwortet
er, er sei verurteilt worden; die Sache sei nun so, dass der Hund nicht
ihn, sondern er der Hund gebissen habe. - Der Stammapostel woll-
te damit sagen, dass man ihm jetzt die Schuld an der verheerenden
Verwirrung im Apostelbezirk Duesseldorf zuschieben wolle. Herr
Kuhlen weiss ganz genau, was der Stammapostel in der Apostelver-
sammlung vom 23. Januar 1955 bezueglich seines Verhaltens waeh-
rend vieler Jahre ihm, dem Stammapostel gegenueber, gesagt hat.
Gott sei Dank, dass es protokolliert wurde.

Es ist deshalb die Frage berechtigt: Faellt jemals der Stamm vom
Ast oder der Baum vom Apfel? Die Antwort hierzu hat, seitdem man
von Versoehnung und Wiedervereinigung spricht, ein treuer Amts-
bruder unaufgefordert wie folgt gegeben:

Von einem Apfelbaum,
den hart bewegt ein Sturm,
fiel laut ein grosser Apfel ab,
der hatte einen Wurm.

Als er im Grase lag,
sagt' er den Aepfeln allen:
Ein Unglueck ist gescheh'n,
der Baum ist abgefallen!

Sodann in bruest'gem Ton
hoert'man zum Baum ihn sagen:
ich fuehl' in meiner Brust
die Sorge schmerzhaft nagen;
ich sehe, wie mit einem Mal
du auf dem Kopf stehst,
o stell' dich um, auf dass du nicht
mit Jammer untergehst.
Was oben ist, muss unten sein,
was unten, das ist Wipfel;
so kaem der Stamm an seinen Ort,
und ich kaem in den Gipfel.

Der Apfelbaum bracht' schoenste Frucht;
der Apfel unterdessen
ward bald nach seinem Fall vom Baum
von seinem Wurm zerfressen.

Weiss man auf seiten unserer Gegner, dass seit dem 1. Januar 1952
bis zum 31. Dezember 1959 trotz der Botschaftsverkuendigung in der
Neuapostolischen Kirche unter Fuehrung des Stammapostels Bischoff
ueber 300.000 Seelen versiegelt werden konnten?

Weiss man, dass nach dem Heimgang des Stammapostels Bischoff
die Heilige Versiegelung uneingeschraenkt vorgenommen wird und die
bis zum 6. Juli 1960 Aufgenommenen mit kaum einer Ausnahme gewar-
tet haben, das Siegel der Gotteskindschaft zu empfanegn?

Wissen unsere Gegner, dass seit der Heimgang unseres Stammapostels
die zahlenmaessigen Aufnahmen von Gaesten gegenueber dem gleichen
Zeitraum des Vorjahres trotz der grossen Erschuetterung, die unsere
Geschwister durchlebt haben, relativ hoeher sind?

Wissen unsere Gegner, dass die Opferfreudigkeit keine Einbusse er-
litten hat?

Sind das die Erscheinungen, auf welche Herr Kuhlen seine im "Herold"
erhobenen Behauptungen stuetzt, dass die Neuapostolische Kirche
morsch und dem Zusammensturz eines Gebaeudes vergleichbar sei?
Es ist unglaublich, dass er ferner behauptet, dass die waltende Hand
Gottes ihren Segen zurueckziehen musste.
[(Anm RF) Die NAK hat sich in all diesen Jahre nicht geaendert.
Wie damals vermischt sie noch immer 'Segen' mit 'Mitgliederzahlen'
und 'Geldeinnahmen'. Wenn das so waere, wuerden z.B. die Mormo-
nen oder die Zeugen Jehova's weitaus mehr gesegnet werden als die
NAK, weil diese beide Gruppen weitaus hoehere Zuwachszahlen als
die NAK haben...]


Dass Herr Kuhlen nach seinen eigenen Aeusserungen eine solche
ruecklaeufige Entwicklung glaubte voraussehen zu koennen, ist ein
erneuter Beweis dafuer, dass er nicht mehr die rechte Vorstellung von
der wahren Kirche Christi hat.

Wir muessen annehmen, dass Herr Kuhlen die erstrebte Wiederverei-
nigung zur Staerkung und Ausdehnung seiner Organisation wuenscht.
Sowohl nach dem 23. Januar 1955 als auch nach dem Heimgang des
Stammapostels Bischoff hat sich bei uns im Werke Gottes nach aussen
hin eine stete Aufwaertsentwicklung und im Innern ebenso eine gesunde
Ausreife der Kinder Gottes in ihrem Glauben gezeigt. Ein anderes Bild
haette sich ja auch nicht ergeben koennen, weil es die Sache des Herrn ist.

Und nun erwartet man, dass unsere Geschwister ihre bisherige Gemein-
schaft aufgeben sollen, in welcher der Segen des Herrn durch das Wir-
ken des Heiligen Geistes sich so deutlich offenbart? Die ersehnte "Wie-
dervereinigung" ist dem Ansinnen eines Kaufmanns gleich, der einer
kapitalkraeftigen Firma begreiflich machen will, dass ihre Existenz nur
gesichert sei, wenn sie sich einem neuen kapitalschwachen Unterneh-
men anschliesse. So absurd dieser Gedanke an sich ist, so widersinnig
ist auch das Begehren von seiten unserer Gegner, dass wir alle uns
jetzt unter die Fuehrung von Herrn Kuhlen stellen sollen. Was hat er
denn aufzuweisen bezueglich der Entwicklung seiner Organisation?
Nach seiner irrigen Auffassung, dass er den Zusammenbruch in der
Neuapostrolischen Kirche vorausgesehen habe, haette er ja in der
Zwischenzeit beweisen koennen, dass ihm aus allen Kirchen und Ge-
meinschaften die Leute zustroemen, weil er doch vorgibt, stets die
reine Jesulehre verkuendet zu haben. Statt dessen ist ein
grosser Teil von denen, die 1955 mit ihm gegangen sind, wieder von
ihm abgefallen. Er hat sich dann mit all denen verbuendet, die ehe-
mals sich vom Werke Gottes geloest haben, und die er selbst, so-
lange er noch Apostel in der Neuapostolischen Kirche war, als
Abgefallene bezeichnet und abgelehnt hat.

Stammapostel Bischoff hat schon im Jahre 1935 von den Abgefal-
lenen, die sich als Gegner offenbaren wuerden, folgendes gesagt:

Matthaeus 24, 11: "Und es werden sich viel falsche Propheten
erheben und werden viele verfuehren."

Die falschen Propheten werden nicht nur schwaermerisch veranlagte
Menschen sein, sondern auch solche, die sich von dem Herrn geloest
haben und als Gegner offenbar werden. Sie bekaempfen das, fuer
das sie vorher gestritten haben
. Der Fuerst dieser Welt kommt da-
durch als scheinbarer Engel des Lichtes, um die Seelen, die nicht
wachend sind, zu verfuehren. - Wenn der Herr sagt: "viele", so
meint er auch viele.
("Die Vollendung", Seite 26)

Wenn wir mit diesen Ausfuehrungen zu einer Aufklaerung ueber die
wahren Ursachen der Verhaeltnisse im Bezirk Duesseldorf heraus-
gefordert wurden, verlassen wir damit nicht den Grundsatz, dass
wir auch weiterhin nach aussenhin Schweigen bewahren, aber wir
sind es den anvertrauten Seelen schuldig, sie intern endlich einmal
aufzuklaeren und vor Schaden durch unsere Gegner zu bewahren.
Die ungeheuren Anklagen von unseren Geschwistern des Bezirks
Duesseldorf, die ehemals unter der Bedienung der genannten Maen-
ner standen, wollen wir zunaechst nicht preisgeben.

Abschliessend moechten wir erklaeren, dass wir eine Versoehnung
und Wiedervereinigung nur so verstehen koennen, dass den Irrege-
leiteten, die vordem zu uns gehoerten, die Tuer zur Rueckkehr nie-
mals zugeschlagen worden ist. Sie steht noch nach wie vor offen
fuer alle, die das Heil ihrer Seele suchen, den Aposteln Jesu aufrichtig
glauben, folgen moechten und dadurch zu ihrem Frieden gelangen.
[(Anm RF) ... und bis auf den heutigen Tag hat die NAK ihr
Standpunkt nicht geaendert.]


Dortmund, den 15. Oktober 1960

(gez.) Walter Schmidt

(gez.) H Knigge
Gg. Schall
G. Volz
G. Rockenfelder
F. Hahn
E. Startz
T. Bischoff
Ch. Dauber
Emil Schiwy
F. Bischoff
Herm. Schumacher
Weinmann
W. Schmidt
H. Tiedt
E. Streckeisen
Bruno Rockstroh
Wilhelm Knaupmeier

[Fazit von Ricky: Ich bin der Meinung dass bei Streitigkeiten
immer beide Parteien gehoert werden sollten. Deshalb habe ich auch
die Muehe genommen um diese 'innerdienstliche Mitteilung' abzutippen.
Waehrend des Abtippens wurde es mir aber manchmal richtig uebel,
besonders beim Tippen der vorgefuehrten 'Beispiele' (mit als traurige
'Hoehepunkte' das Beispiel ueber die kapitalschwachen und kapital-
kraeftigen Firmen und das Gedicht ueber den Apfel...).
Wenn man alle polemische Bemerkungen streicht, bleibt von dieser
'Mitteilung' nicht viel uebrig.
Der 'Ton' dieser innerdienstlichen Mitteilung hat viele Gefuehle bei mir
hervorgebracht. Oft habe ich an diesem Lied denken muessen:

"Bist du ein Christ nach dem Bekenntnis?
Bist du es denn auch in der Tat?
Ist dir auch offen das Verstaendnis,
ob du noch gehst den schmalen Pfad?
Gib dich nicht hin dem falschen Wahn,
es haengt die Ewigkeit daran!

Besinne dich und stehe stille,
denk ueber deinen Zustand nach!
Noch ist fuer dich der Gnaden Fuelle;
sei nuechtern ueber dich, sei wach!
Dring durch die enge Pforte ein,
du musst aus Geist geboren sein.

Gott laesst es nicht an Rufen fehlen;
drum, Suender, auf, heut' beuge dich!
Noch kannst du Fluch und Segen waehlen;
bedenk', es gilt fuer ewiglich!
Ihn jammert deine grosse Not;
er will ja nicht des Suenders Tod.

Willst du die Gnade nun verachten,
die dir heut' Gottes Langmut reicht?
Bedenk', die Seele muss verschmachten,
wenn seine Liebe von dir weicht!
Heut', heut' komm mit gebeugtem Sinn,
gib jetzt dein Herz dem Heiland hin!"

Dieses Lied ist wohl nicht des Stammapostels Schmidt's Favorit gewesen.....

Zum Schluss noch einige persoenliche Bemerkungen:
1. Stammapostel Bischoff hat in erheblichem Masse an der Spaltung mit-
gewirkt, indem er einen anderen Bezirksapostel (Walter Schmidt) beauf-
tragte, "sich aller Brueder des Apostelbezirks Duesseldorf anzunehmen,
die nicht mehr an der Hand des Herrn Kuhlen bleiben wollten".
2. Es gibt Unterschiede zwischen den Aussagen die hier gemacht werden
und die, die in der Schrift "Ereignisse in der Neuapostolischen Kirche die
zur Gruendung der Apostolischen Gemeinde gefuehrt haben" stehen. Das
muss naeher untersucht werden; oder zumindest sollten die unterschiedlichen
Aussagen neben einander gestellt werden.
3. In einigen Wochen wird Ricky eine Chronologie ueber die traurigen
Ereignisse dieses unheilsvollen Januarmonats von 1955 veroeffentlichen.]


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