J. G. Bischoff
(16) Frankfurt am Main-West 13
Bernusstrasse 7
Frankfurt am Main, 18. Januar 1955
Meine lieben Brueder und Geschwister im Apostelbezirk Duesseldorf!
Von Apostel Kuhlen wurde mir ein Brief vom 6. Januar 1955 zugesandt, der von ihm,
sowie von den Aposteln Dehmel und Dunkmann, den Bischoefen und saemtlichen Be-
zirksvorstehern seines Bezirkes unterschrieben ist. Wie mir mitgeteilt wurde, hat Apos-
tel Kuhlen Euch inzwischen von dem Inhalt dieses Schreibens in Kenntnis gesetzt. Das
Schreiben hat mir vor der Bekanntgabe an Euch nicht vorgelegen, es ist hinter meinem
Ruecken abgefasst und in den ersten Tagen meines Urlaubs verbreitet worden.
Der Inhalt des Schreibens ist gegen den Glauben gerichtet, dass der Herr zu meiner
Lebenszeit wiederkommt. Diese Verheissung ist kein Ergebnis von Traeumen, Ge-
sichten oder Ueberlegungen, sie ist auch nicht aus den allgemeinen Zeiterscheinungen
hervorgegangen. Auch mein Lebensalter ist nicht der grund zu einer solchen Verkuen-
digung gewesen.
Mir ist vom Herrn Jesus eine unmittelbare, persoenliche Offenbarung geworden, mit
der er mir selbst eine Wiederkunft zu meiner Lebenszeit mitgeteilt hat. Diese Ver-
heissung ist fuer das Volk des Herrn bestimmt, und es ist meine Pflicht, sie den Apos-
teln, Amtstraegern und allen Geschwistern zu verkuendigen und in den gesamten Glau-
bensvolk den Glauben an diese goettliche Offenbarung zu erwecken und zu befestigen.
Im Bewusstsein meiner Verantwortung bin ich dieser Pflicht in unablaessigem Dienen
nachgekommen, so dass der groesste Teil unserer Geschwister im Glauben ergriff, was
der Herr fuer unsere Zeit offenbart hat. Mit grosser Besorgnis und tiefem Bedauern
habe ich aber immer wieder feststellen muessen, dass im Apostelbezirk Duesseldorf
diese Botschaft wenig Glauben fand, ja, dass man sie dort sogar als menschliche Mei-
nung ansah. Im Gegensatz dazu stehen alle uebrigen Apostelbezirke in kindlichem
Glauben an die mir vom Herrn gegebene Offenbarung. Geduldig habe ich gewartet, in
der Hoffnung, dass auch die verantwortlichen Maenner im Apostelbezirk Duesseldorf
sich glaeubig zu meinem Worte, gemaess ihrem Amtsgeloebnis, einstellen wuerden.
Darin bin ich aber enttaeuscht worden. Das Schreiben des Apostels Kuhlen vom 6.
Januar 1955 zeigt nunmehr klar dem glaubensmaessigen Zustand der verantwortlichen
Maenner im Bezirk Duesseldorf. Es beweist, dass sie mir keinen Glauben geschenkt
haben und infolgedessen der Verkuendigung der Botschaft keine Bedeutung beilegten.
Sie haben sich bewusst dieser goettlichen Verheissung widersetzt und damit die ihnen
anvertrauten Seelen in Zweifel gebracht und in Unglauben gefuehrt.
Nachdem ich noch rechtzeitig erfahren habe, dass Apostel Kuhlen seinen Brief in den
Gemeinden verbreiten wollte, habe ich, um Euch vor Schaden zu bewahren, telegrafi-
sche Anweisungen gegeben, die Verbreitung zu unterlassen. Auch in diesem Falle ha-
ben mir die verantwortlichen Maenner den Gehorsam verweigert. Die drei Apostel mit
ihren Bischoefen und Bezirksaeltesten haben meine telegrafische Anweisung nicht be-
folgt. Nun musste ich mich also direkt an Euch wenden und habe Euch mit dem Vorauf-
gehenden die Ursachen zu den gegenwaertigen Verhaeltnissen gezeigt.
Ich habe mich veranlasst gesehen, alle Apostel hiervon in Kenntnis zu setzen und sie um
ihre Stellungnahme zu dem Schreiben des Apostels Kuhlen vom 6. Januar zu bitten. Die
Apostel in Europa haben inzwischen alle geantwortet und ausnahmslos ihr Missfallen
ueber das eigenwillige Vorgehen des Apostels Kuhlen zum Ausdruck gebracht. Diese
Einmuetigkeit mag Euch ein Beweis dafuer sein, wie glaeubig alle uebrigen Apostel zu
meinem Wort und zu der goettlichen Botschaft stehen.
Nachstehend gebe ich Euch zunaechst von einigen Aposteln Auszuege aus ihren Briefen
bekannt. In der naechsten Woche erfaehrt Ihr in der Angelegenheit Weiteres.
Ich bitte Euch, Ruhe und Besonnenheit zu bewahren und stets an das Wort Jesu zu den-
ken: "Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?"
Mit herzlichen Gruessen,
Euer
(gez.) J.G. Bischoff
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Apostel Dauber: ". . . Apostel Kuhlen und die Mitunterzeichneten haben sich viel
Sorge und Muehe gemacht, um die dem Stammapostel vom Herrn gegebene Ver-
heissung zu wiederlegen, nur um die Botschaft (die Lehre) des Stammapostels nicht
glauben und nicht lehren zu muessen. Ein solches Verhalten kann man nur als eine
niedertraechtige Gemeinheit bezeichnen, weil es nur darauf hinauszielt, den Stamm-
apostel in Misskredit zu bringen, ihn, wenn nicht direkt als einen Luegner, so aber doch
als einen Maerchenonkel zu bezeichnen und auf diese raffiniert-teuflische Art dem Volke
Gottes das Vertrauen zu dem zu entziehen, der heute das hoechste Amt der Kirche
Christi traegt, auf das der Herr seine Gemeinde gegruendet hat und auf dem die Gemeinde
des Herrn vollendet wird.
Ist es nicht hohnsprechend, lesen zu muessen "unseres Erachtens" oder "nach unserer
Glaubensauffassung"?! Gibt es denn im Werke Gottes so etwas?
Wieviele Glauben, wieviele Lehren haben wir denn? Gibt es eine oder gibt es viele
Apostellehren? Das muesste man eigentlich Apostel Kuhlen und seine Freunde einmal
fragen. Schliesslich meinen diese Leute noch, wir alle waeren von der Lehre abgefallen.
Man geniert sich doch in dem Schreiben absolut nicht, alle, die die Botschaft verkuen-
digen, als Heuchler und Augendiener zu bezeichnen, oder als solche, die es aus Ehrgeiz,
aus menschlicher Schwachheit oder aus Furcht tun, ihr Amt zu verlieren.
Dagegen ist man aber so "grosszuegig" und gestattet jedem Amtsbruder, frei und ohne
jegliche Behinderung zu predigen, dass der Herr zu Ihrer und unserer Lebzeit kommt.
Andererseits macht man auch keinem einen Vorwurf, wenn er die bekannte Botschaft
nicht verkuendigt, weil man auf keinen Fall einen zu allerlei Unwahrheiten fuehren-
den Gewissenszwang ausueben will. Also jetzt kann jeder lernen was er will. Ist das
nicht Anarchie, Volksherrschaft?!
Soll man in der apostolischen Kirche zusehen, wie ein Apostel, ein Bischof oder ein
Bezirksaeltester das Gegenteil von dem lehrt, was der Stammapostel lehrt? Wir koennen
doch nicht einfach die Augen zudruecken, um nicht zu sehen, wie die Seelen irregeleitet,
verfuehrt werden, ohne uns einer solchen Verfuehrung mitschuldig zu machen.
Man muss es sich wirklich ueberlegen, ob ein Apostel in Wirklichkeit noch ein Apostel
des Herrn ist, wenn er eine andere Lehre verkuendigt als derjenige, von dem er Amt
und Auftrag empfangen hat. Ist das noch ein Waechter auf Sions Mauern? Kann ein
solcher Mann noch Lehrer sein im Hause Gottes? Haben sich solche Leute nicht be-
reits aus der Aposteleinheit geloest?
Wenn es auf Seite 4 im vorletzten Absatz heisst: "Wir bekennen offen, weil wir vor
Ihnen und unserm Gott ehrlich bleiben wollen", so kann ich den Inhalt des Schreibens
nicht als ein offenes Bekenntnis, sondern nur als eine Frechheit bezeichnen.
Als ein ehrliches Bekenntnis haette ich es angesehen, wenn die Leute, die das Schrei-
ben unterzeichnet haben, geschrieben haetten: "Wir bekennen offen, dass wir Ihre
Botschaft nicht glauben koennen und nicht glauben wollen und legen deshalb, weil
wir keine Irrlehrer sein wolen, unser Amt in Ihre Hand zurueck." Aber anstatt dies,
will man lieber weiterhin die Seelen vergiften und ertoeten. . ."
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Apostel Haenni: ". . . Das Schreiben von Apostel Kuhlen enthuellt den Glau-
benszustand eines ganzen Apostelbezirkes. Aus dem Vorgebrachten spricht der gleiche
Geist, den Guettinger verbreitete, wenn auch die Form, in welcher er zutage tritt, klueger
gewaehlt sein mag. Alle vorgetragenen Argumente sind wohl vornehm formuliert, sind
aber von jenem Geiste getragen, der Ihre Botschaft entkraeften will. Ich sagte kuerzlich
in einer Aemterversammlung: "Dass die beiden Herren Guettinger nicht an die Botschaft
unseres Stammapostels glauben, ist mir voellig klar. Der Grund ist der, weil sie an ihre
eigene Wiederkunft glauben!" Wenn man an sich selbst glaubt, wenn man von seinen
eigenen Ideen und Anschauungen erfuellt ist, dann hat man keinen Raum mehr fuer den
Glauben an das Wort des Stammapostels.
Apostel Kuhlen hat doch an sich selbst erfahren, dass Ihre Worte, als es sich um die Wahl
des Stammapostel-Nachfolgers handelte, Wahrheit waren, als Sie sagten, der Herr habe
Ihnen keinen gezeigt. Man hat es damals nicht geglaubt. Nachdem nun aber der Herr
Ihnen etwas gezeigt und eroeffnet hat, das uebrigens haarscharf zu Ihrem Verhalten in
der Nachfolgerfrage passt, will man es auch nicht glauben. Wozu brauchen denn diese
Leute noch einen Stammapostel?
Einerseits moechte man - so betont man es - mit Ihnen eng verbunden sein und bleiben
und andererseits versagt man Ihnen die Nachfolge, glaubt nicht an Ihr Wort, sondern
betrachtet es als menschlich. Das ist eine Zumutung, zu welcher ich nie Hand bieten
koennte.
Fuer mich ist die Sache einfach und klar: Sie haben diese Botschaft vom Herrn direkt
empfangen: wenn der Herr aber eine so hochwichtige Nachricht seinem ersten Knecht
auf Erden uebermittelt fuer das Volk Gottes, dann muss sie demselben auch verkuendigt
werden. Das ist der Wille des Herrn und auch mein Glaube.
Die Zustaende in den Gemeinden, von denen im erwaehnten Brief die Rede ist, kommen
nicht daher, weil Sie die Botschaft verkuendigt hatten, sondern weil man sie nicht ver-
kuendigen will. Da kann man uns nicht vormachen, denn wir haben es hier in der Schweiz
erlebt. Wer nicht hoeren will, muss fuehlen und schlussendlich seinen Konsequenzen zie-
hen . . ."
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Apostel Higelin: " . . . Ihren Brief, Schreiben (D66) mit der Abschrift eines Schrei-
bens von Duesseldorf vom 6. Januar 1955, unterzeichnet von Apostel Kuhlen, Dehmel
und Dunkmann, sowie von den Bezirksleitern des Apostelbezirks Duesseldorf, habe
ich erhalten und mit Bestuerzung vom Inhalt Kenntnis genommen.
Wenn ich schreibe mit Bestuerzung, so hat das seinen Grund und der besteht darin,
dass Apostel Kuhlen in der letzten Apostelversammlung in Frankfurt, uns, dem Be-
zirksapostel Dauber und mir, fest und zusichernd bestaetigt hat, dass er voellig un-
schuldig sei an den Gespraechen, die von Otto Guettinger und seinen Helfern in
deren Versammlungen bekanntgegeben werden. Hier handelt es sich um folgendes:
Man wisse es mit aller Bestimmtheit, dass Apostel Kuhlen mit seinem Bezirk der
Naechste sei, der zu ihnen komme und die Meinung ueber die Botschaft des Stamm-
apostels teile.
Darueber war Apostel Kuhlen ganz empoert und hat mit einer Entruestung dies als
eine gemeine Luege bezeichnet. Er sagte uns folgendes:
Liebe Brueder, ich war vorher mit den Aposteln aus der Schweiz in guter Freund-
schaft, wie das ja auch richtig war, wir waren Brueder, nun sie aber so handeln, ist
es aus und habe ich mit ihnen nichts mehr zu tun. Ich stehe zum Stammapostel und
der Botschaft und dies koennt ihr allen sagen, die solche Luegen verbreiten oder de-
nen, die davon hoeren und euch fragen, wie steht es mit mir, dies ist meine Stellung
zum Stammapostel.
Lieber Stammapostel, Sie werden wohl verstehen, dass ich bestuerzt war. Es
taucht unwillkuerlich vor meinem Geiste die Haltung von Otto Guettinger auf, der
einige Tage vor seinem teuflischen und hasserfuellten Kampf gegen die Botschaft
und den Stammapostel, feierlich und vor Zeugen erklaert hatte, dass alle die, die
von ihm sagen, er sei nicht eins mit dem Stammapostel, die groessten Luegner
sein. - Genau so erging es uns in Frankfurt mit Apostel Kuhlen.
Er hat uns fest versichert, dass er zur Botschaft stehe, denn um diese ging es.
Erst dieser Tage habe ich wiederholt den Bruedern gegenueber von dieser Zu-
sicherung Gebrauch machen muessen, da die Priester in Strassbourg wieder-
holt angefragt wurden von den Gliedern, ob es stimme, dass Apostel Kuhlen
die Botschaft des Stammapostels nicht glauben koenne, ob es stimme, dass
dieser Mann zu Otto Guettinger halte, ob es stimme, dass man in Duesseldorf
nicht erbaut sei, soviel von der Botschaft zu reden usw.
Ich habe im guten Glauben an die Ehrlichkeit diesen Mann verteidigt und nun
faellt er dem Stammapostel und allen treu zum Stammapostel stehenden Apostel
so in den Ruecken? Was war denn die Entruestung in Frankfurt? Hier gibt es
nur eine Antwort: Luege und Heuchelei . . ."
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Apostel Knigge: " . . . Ihr Wort war mir immer Gotteswort und als solches
heilig. Oftmals habe ich persoenlich die Glaubenserfahrung machen muessen, dass
sich der Herr immer zu Ihrem Wort bekannt hat. Deshalb glaube ich auch fest,
dass der Herr zu Ihrer Lebenszeit kommt.
Mit grosser Sorge habe ich die Ausfuehrungen des Apostels Kuhlen gelesen und
wurde das Herz beim Lesen derselben mit grossem Weh erfuellt. Welchen Kampf
muessen die Getreuen fuehren und was muessen Sie, geliebter Stammapostel,
noch alles durchmachen, bis endlich der Leidensweg zu Ende ist . . ."
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Apostel Schall: " . . . Was Apostel Kuhlen in seinem Briefe schreibt, ist ja
der Fortgang von den uns beunruhigenden Ausfuehrungen, die er in der Apostel-
versammlung am 12. September 1954 in Stuttgart-Ost gemacht hat.
Zwischen der Hoffnung, in der die englischen Apostel usw. das Kommen des
Herrn erwarteten und zwischen der Offenbarung, die Ihnen der Herr gegeben
hat, dass er zu Ihrer Lebzeit kommt, ist doch ein grosser Unterschied. Damals waren
es wohl mangelhafte Verheissungen; Sie, lieber Stammapostel, empfingen eine di-
rekte Offenbarung vom Herrn.
Der alte Simeon, von dem in Lukas 2 die Rede ist, erwartete den Trost Israels
nicht, weil er durch die Propheten laengst verheissen war, sondern weil ihm durch
den Heiligen Geist die Offenbarung gegeben wurde, er wuerde nicht sterben, er
haette denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. Das war nicht Glaube an eine
Verheissung im allgemeinen Sinn, sondern das war Offenbarung. Und auf An-
regen des Geistes kam er ja dann in den Tempel und war ihm beschieden, dort
Jesum als Kind zu finden. Er nahm Jesus als Kind auf seine Arme und sagte: "Herr,
nun laessest du deinen Diener im Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine
Augen haben deinen Heiland gesehen."
Lieber Stammapostel, unsere innere Ueberzeugung hat uns dazu verholfen, die-
selbe von Grund des Herzens zu glauben, erstlich weil Ihnen diese Offenbarung
vom Herrn gegeben worden ist, und zweitens, weil diese durch Sie, den vornehm-
sten Lehrer und Gottgesandten in seinem Werke, verkuendigt wurde. Obwohl fuer
die Wahrhaftigkeit der Botschaft eine Menge Zeugnisse gegeben sind, brauchten
wir, die wir Sie als jahrzehntelanges, vornehmstes Segensgefaess kennen, keine wei-
teren Zeugnisse. Uns ist zur Genuege erwiesen, dass es der Herr ist, der durch Sie
redet. Zeugnis ist uns die Tatsache, dass Sie in Christo Jesu aufgehen, dass Sie
sich streng an das Wort des Herrn halten und dass Sie uns in allen Dingen das
beste Vorbild waren und dass Sie Gottes Volk auch in trueben Zeiten immer
recht gefuehrt haben.
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Apostel Schumacher: " . . . Meine Stellungnahme dazu lautet:
"N u n..e r s t..r e c h t !"
Denn so bitter und bedauerlich die Einstellung von Apostel Kuhlen und seiner
Mitbrueder auch ist, so kommt sie dennoch nicht ueberraschend; ja, sie musste
sogar zwangslaeufig erwartet werden.
Nun ist auch hier Klarheit.
Zu meinem "Ja", was ich Ihnen, mein geliebter Stammapostel, am 5. August 1951
aus glaeubigem Herzen entgegengebracht habe, stehe ich auch heute noch und zwar
freudiger und dankbarer denn je. Denn Sie haben trotz Anfeindungen, Verleum-
dungen, Hass und Neid die Ihnen uebermittelte goettliche Botschaft freudig und
unerschrocken verkuendet, so dass auch ich heute zu denen zaehlen darf, die glau-
ben koennen, dass der Herr zu Ihrer und damit zu unserer Lebzeit kommt.
Mit Freuden habe ich in diesem Sinn und Geist dienen koennen und dankbaren
Herzens kann ich Ihnen hier bekennen, dass auch die mir zur Seite gegebenen
Brueder diese Arbeit freudig und glaeubig teilen. Auf dieses Tun hat der liebe
Gott im vergangenen Jahr grossen Segen gelegt, darum werden wir auch in der
uns noch verbleibenden Zeit treu zu Ihrem Wort stehen.
Der feste Glaube an die Ihnen gewordene goettliche Botschaft, dass der Herr zu
Ihrer Lebzeit kommt, ist Voraussetzung zur Aufnahme in die Neuapostolische
Kirche bzw. zur Hinnahme der Heiligen Versiegelung.
Lieber Stammapostel, was einstens der Herr Jesu widerfuhr, als er in schwerer
Stunde ausrief: "Wollt ihr mir auch noch verlassen", soll und wird Ihnen erspart
bleiben!
Darum will auch ich herzlicher und inniger denn je darum bitten und flehen, dass
der Herr die Zeit verkuerzen moege, wie es auch so treffend in Matthaeus 24, 22
niedergeschrieben ist, damit recht bald die Erfuellung der goettlichen Verheissung
in Erscheinung treten kann . . .
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Apostel Startz: " . . . Ihr Rundschreiben an die Apostel vom 11. d. M. habe
ich erhalten. Sein Inhalt hat mich nicht erschuettert, sondern mich als eine Bestaeti-
gung auf das, was ich schon immer vermutet habe, erreicht. Ich denke an die Apos-
telversammlung in Stuttgart, in der Apostel Kuhlen offensichtlich seinen Unglauben
an die Ihnen vom Herrn gegebene Offenbarung kundgetan hat. Der Mann ist die
letzten Jahre keinen Schritt mit Ihnen gewandert, sondern lebt 30 Jahre zurueck.
Dort ist er stehenblieben. Auf der einen Seite will er mit Ihnen verbunden bleiben
und sich nicht trennen und andererseits hat er sich innerlich losgeloest, denn er
traegt doch nicht den Geist des Stammapostels, sonst koennte er glauben, was
der Stammapostel auch glaubt und lehren, was dieser lehrt.
Aus den Zeilen von Apostel Kuhlen spricht so recht die Lehre: Nicht der Glaube
an die Botschaft des Stammapostels und damit an das Wort des Herrn ist mass-
gebend, sondern die guten Werke. Was hat der Mann und die Apostel Dehmel und
<
Dunkmann in den Jahren von Ihrem Wort, geliebter Stammapostel, in sich aufge-
nommen? Man moechte bald sagen: Gar nichts! Er greift zurueck auf eine Waech-
terstimme aus dem Jahre 1932. Dort ist er stehen geblieben. Mit der damaligen Er-
kenntnis moechte er Ihnen jetzt einen gewissen Strick drehen und den Geist des
Herrn, der doch nicht stehen geblieben ist, in die Zeit vor 30 Jahren zurueck-
fuehren . . ."
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Apostel Jaggi: " . . . er selbst (Apostel Kuhlen) ist es ja, der entgegen dem
Stammapostel und dem durch ihn verkuendigten goettlichen Willen eine Volks-
herrschaft, den Zustand von Laodizea aufrichtet. Er selbst hat mit menschlichen,
verstandesmaessigen Einwaenden einen grossen Teil seiner Amtsbrueder gegen den
Stammapostel und die von ihm verkuendigte goettliche Botschaft eingenommen.
Es wuerde aunders aussehen im Bezirk Duesseldorf, wenn er sich im Glauben an
das ihm von Gott gegebene Amt und Haupt gehalten haette. -
Diese Brueder sind nicht in der Nachfolge und in der Treue Ihnen gegenueber ge-
blieben, wie sie bei ihrer Amtseinsetzung gelobt haben, sie gehen ihren eigenen
Weg . . ."
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